Dienstag, 1. Februar 2011

Review: Tron - Legacy

Filme und Serien

Tron - Legacy

Sprachlos vor Entsetzen!


Produktionsjahr: 2011
Laufzeit: 127 min
Budget: 170 Mill. $
Einnahmen: bisher 362 Mill. $


Der Trailer:





Tja, was soll man dazu eigentlich noch sagen? Soviel Potential, soviele geniale Ansätze, so ein fantastisches Setting - brutal an die Wand gefahren.



Ich seh was, was du nicht siehst - und das ist ... Blau!



Genau wie sein charismatischer
Vorgänger ist Tron - Legacy natürlich optisch gesehen auf der Höhe seiner Zeit - doch in Zeiten von Transformers hat man sich einfach an digitalen Kunststückchen satt gesehen und erwartet doch etwas mehr als eine gerenderte Blaupause. Und das trauigste hier - knapp gesehen wurde eigentlich nur der alte Film neu aufgelegt. Genau der gleiche Mist wie schon im neuem Alice von 2010. Warum nur?



Quizfrage - wer erkennt diese Dame?
Kleiner Tipp von mir - ihr kennt sie aus: "Geiz ist Geil
"



Doch noch viel schlimmer - ähnlich wie bei Matrix 2-3 wird die ganze Handlung religiös esoterisch dumm geredet. Da wird von der perfekten Welt gelabbert bis einem das Gehirnwasser aus der Nase rinnt - einen solchen Bockmist habe ich seit diesen beiden Matrix Filmen nicht mehr ertragen müssen. Es tut einfach weh und ich bin in so mancher Filmminute ins Fremdschämen abgeglitten. Anscheinend ist Jeff Bridge inzwischen ein echter Alt-Kiff-Hippie geworden - den seine Rolle in Tron Legacy erinnert frappierend an seine letzten Rollen wie z.B. in "Männer die auf Ziegen starren".



Visueller Egotrip!



"Wollt ihr den totalen Tron? In der echten Welt liegt unser Schicksal - wir werden sie uns Untertan machen! "
Was der Mist soll? Tron Legacy hat sich als literarische Vorlage vieles vom Nazi Regime abgeguggt - es tut einfach nur noch weh wie so was gedreht werden konnte. Und das dann auch noch aus "der Urmatrix" eine "Cyber-DNA" aus dem puren Nichts entstand - OMG. Da ist der filmisch erwähnte "Völkermord" nur noch das pi-Tüpfelchen auf der Schwachmatenstirn. Der digitale Gipfel ist aber, dass unsere "Cyberjuden" auch noch einen digitalen Judenstern am Arm eingebrannt haben - OMG!




Quizfrage II:
Cyberjüdin - oder Pin Up Programm?


Ok, optisch ist der Film gelungen! Auch die Idee als Gegenspieler einen digital jungen Jeff Bridge einzusetzen - ja das war genial - wenn auch seine Digitalisierung aussah wie Dolly Buster nach ihrer jüngsten Gesichts-OP. Und traurig - die in der Echtwelt gedrehten Szenen fand ich irgendwie interessanter als die kalte Tron Welt.



Yam - DAVON hätt ich gern noch mehr gesehen!
Macht Disney eigentlich demnächst noch nen TroPo (nen Tron-Porno) ?
(wollt nur mal fragen)


Der muntere Filmklau geht ja sogar noch weiter -
die Inszenierung wurde schön von Star Wars abgekupfert (das alte Tron Programm kämpft hinter einer schwarzen Atemmaske für die dunkel Seite der Macht; der User Kevin Flynn läuft im Obi-Wan-Kenobi Shirt rum; und dass er die Matrix mit seinen magischen Fuchtelhänden verändern kann, das merkt man schon gar nicht mehr.)



Biste cool, tragste Tron Läufer
Schleichwerbung à la Tron


Genial war hingegen der Einsatz von 2D zu 3D
- die Hierwelt in 2D die Cyberwelt in 3D! Hier wurde endlich dieser 3D Schmarn einigermaßen künstlerisch und filmtechnisch sinnvoll umgesetzt. Auch wenn die 3D Effekte nur ab und zu aufblitzten. :-(



"Oh, Ich Gott, was habe Ich nur getan?"


Und die Musik von Daft Punk ... ja DIE war HAMMERSTARK!


Fazit:
Esoterisches Gefasel à la Matrix, Cyberjudenverfolgung (kein Scherz!), totale Kriegs-Rhetorik, Anleihen an die Nazi Zeit, offensichtlicher Klau bei Star Wars ... all das macht def. keinen guten Film aus. Ganz im Gegenteil! Hätte man sich an den wahren Kern von Tron gehalten - so wäre ein fantastischer und visuell beindruckender Cyberfilm entstanden. So liegt aber ein Fremdschäm-Film vor bei dem man sich oft nur wünscht: Macht den genialen Daft Punk Soundtrack LAUTER, damit man diese dummen Dialoge nicht weiter ertragen muss.
Daher mein Tipp für die kommende Blu-Ray: Einfach den Centerlautsprecher auf lautlos schalten! Und gut is!


Daher:

4 Kommentare:

  1. Hab ihn auch gerade gesehen.

    Kurz zusammengefasst: Gut, dass es Daft Punk gibt.

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  2. Das klingt ja nun nicht gerade erfreulich :(

    Ich hatte eigentlich vor, ihn mir irgendwie so noch anzusehen, nachdem ich ja Montag überrollt wurde, aber nach dem Review bin ich mir gar nicht mehr sicher, ob ich das wollen soll? Nicht dass es am Ende nur rausgeworfenes Geld ist...

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  3. @ Marcus

    Neee sooo schlecht ist der nun gar nicht - mich persönlich hat es nur wie ein Schlag ins Gesicht getroffen das sie den gleichen Fehler wie mit Matrix gemacht haben und in dieses esoterische Gefasel abgedriftet sind.

    Das nehm ich einfach persönlich weil damals für mich Matrix kaputt gelabbert wurde und das selbige auch mit Tron (für mich passiert ist).

    Ansonsten, der Anfang ist grandios ( 8 +) der Soundtrack (10 mit Stern), der Barbesitzer saugeil (9-10) ... aber mir wurde halt gehörig die Suppe miesgeredet.

    Das ist ne rein persönliche Sache ;-)

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  4. Oh...oh...oh no.
    Ich sollte deine Reviews nicht lesen. Habe mich immerhin fast ein Jahr auf den Film gefreut. Hm. Drin war ich noch nicht, nur irgendwie will ich grad auch nicht mehr...mein Herz ist gebrochen...

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