Dienstag, 7. August 2012

Review: "The Dark Knight Rises"

Filme und Serien 
The Dark Knight Rises

Produktionsjahr: 2012
Laufzeit: 164 min
Budget: 250 Mill. $
Einnahmen: läuft noch
Original Titel: The Dark Knight Rises
Genre: Action/Abenteuer/Drama/Thriller
FSK: 12
Zur Homepage (englisch): Hier klicken


Der Trailer:




In "The Dark Knight Rises",sind acht Jahre seit dem Joker vergangen. Gotham City ist endlich zur Ruhe gekommen, Batman seit dem Harvey Dent Vorfall verschwunden und Bruce Wayne lebt zurückgezogen in seiner Villa. Doch im dem Untergrund von Gotham City braut sich was zusammen. Bane, ein wahnsinniger Warlord hat nicht nur eine ganze Armee in den Katakomben der Stadt versteckt, nein er schafft es sogar Batman in eine Falle locken und ihm das Rückgrat zu brechen. Kaum ist Batman aus dem Spiel schiebt Bane seine nächste Schachfigur aufs Spielbrett - eine Atombombe mit der er Gotham City bedroht. Damit niemand entkommen kann, sprengt er die Brücken zu der Stadt und droht jedem der rein oder raus will mit dem zünden der Bombe. So gelingt ihm, unter Zuhilfenahme der Insassen von Gotham Citys Gefängnissen, der Stadt seinen Willen aufzuzwingen. In scheinbarer "Selbstverwaltung" sollen die Bürger von nun an selbst über ihr Wohl entscheiden - nicht wissend, dass die Atombombe instabil ist und zu einem bestimten Zeitpunkt so oder so explodieren wird. Wird Batman wieder auf die Beine kommen und das schlimmste verhinderen können, oder gewinnt doch noch Bane - und wer oder was steckt wirklich hinter all dem? 

Kommt ein Bibabutzemann ...


Respekt - mit Bane ist tatsächlich ein würdiger Gegner für Batman gefunden worden. Auf der einen Seite wahnsinnig genug um als Gegenpol zu Batman zu fungieren und auf der anderen Seite deutlich jünger, stärker und zugleich intelligent. Dazu baut der Film einen perfekten Handlungsrahmen auf und webt auch Batman Begins geschickt in die Story ein und bringt damit die Trilogie wahrhaft zu einem interessanten und befriedigendem Ende. Es ist wirklich der helle Wahnsinn was Christopher Nolan aus der Comicfigur so rausgeholt hat. Dazu fande ich den Hauptpart - die Geiselnahme einer ganzen Stadt so bedrückend, dass ich mehr schlucken musste als bei The Dark Knight. Denn der Joker ist im Grunde nur eine Witzfigur - wer nicht selber ein Gangsterboss ist oder sich mit ihm anlegen möchte, weiß das er verschont bleibt (im Grunde) - doch Bane erschafft ein Szenario das uns alle betrifft und aus dem es wahrlich kein Entkommen gibt.

Doch leider muss ich sagen, dass mir in diesem filmischen Meisterwerk so dermaßen viele Filmfehler aufgefallen sind - dass ich schon fragen muss ob Nolan den Überblick verloren hat? Nein und ich spreche hier nicht von irgendwelchen Armbanduhren oder Kondensstreifen am Himmel, hier sind wirklich einige harte technische Fehler passiert.

Warum den so er.. ne falscher Film!
Um nur mal die offensichtlichsten zu nennen: Der Anfang ist deutlich zu langatmig geraten, es dauert ewig bis der Film so richtig in Fahrt kommt (ganz im Gegensatz zu The Dark Knight), als dann jedoch Batman das erste Mal auftaucht - war das sofort wieder vergessen.
So gar nicht zu vergessen sind aber andere Elemente: z.B.: es waren mehrere tausend Polizisten für sechs Monate in den Katakomben von Gotham City eingespert und wurden nur über einen Notschaft mit Essen halbwegs versorgt - wie, lieber Nolan, WIE konnte es sein, dass die Polizisten bei ihrer Befreiung auf einmal alle saubere Kleidung hatten? Wo waren da die Waschmaschinen? Und auch der Kampf der Polizisten vs. der Warlord-Gang - mein Gott - das sah aus wie so eine ganz billige Schulhofkeilerei. Dann noch als Bruce Wayne in dem "unausbrechbaren" Brunnengefängnis einsaß. Hallo? Was sollte das den bitteschön? Selbst ein einarmiger, Blinder kommt diese Wand hoch - selbst ICH mit meiner Höhenangst käme da hoch ---- tsss. Dazu musste man noch Wayne zwei mal (!) scheitern lassen bevor der Zuschauer endlich erlöst wurde. Das wäre jetzt alles nicht so dramatisch, wenn nicht parallel die eigentlich spannende Handlung in dem abgeschottem Gotham City stattfände.

Und hier kommt das was mir am meisten weh tat: Statt die interessanten Entwicklungen in der Stadt aufzuzeigen: wie entwickelt sich die Gesellschaft? Finden die Bürger das gut oder schlecht? Wie wird mit der Notsituation umgegangen? Lesen die Leute auf einmal Bücher, oder lernen sie Fremdsprachen? Nein, nichts davon wird wirklich gezeigt - nur verschneite Gassen, keine (!!!!) Leute auf den Straßen, bis auf ein paar Polizisten die Ringelpiez mit Anfassen spielen. Ich hab selten soviel Potential verschenkt gesehen.

Und genau das ist es: Potential verschenkt! Der Film ist super, richtig unterhaltsam und spannend gemacht, keine Frage. Aber es tut einfach weh miterleben zu müssen, wie absolut genial er wirklich hätte sein können. Er hätte "The Dark Knight" überflügeln können, er hätte der beste Film dieser Decade werden können - mit wirklichen Aussagen auch hinsichtlich der Occupy Bewegung.

Catwoman - mal ausnahmsweise von vorne!
Abschließen möchte ich mit der positiven Überraschung des Films:  Anne Hathaway. Mein Gott was hasse ich diese Frau! Bisher gab es keinen Film in dem sie mich überzeugen konnte - nein sie ist für mich sogar sowas wie der weiblich gewordene Nicolas Cage der Filmindustrie, mit riesigen Augenbrauen! Doch hier - man glaubt es nicht - spielt sie die Catwoman par excellence. Da schwenkt sie auf einmal von einem hilflosen, hübschen Dienstmädchen über ein "ups" in ein verschlagenes Latexweibchen - das es einem ganz heiß den Atem verschlägt. Von ihrem Hintern ganz zu schweigen - ja richtig gelesen! Ich schreibe hier über ihren Hintern, denn wenn Sie auf dem Motorrad fährt, wird richtig auf das mächtige Gesäß draufgehalten - und ausgeleuchtet. Und wenn sowas so dreist gemacht wird, dann darf, nein dann muss man auch darüber schreiben ^^ Auch wenn ich mir sicher bin, das da viel nachgeholfen wurde *hüstl*.
Bildnachweis: Cinema.de


Fazit:
Potential verschenkt! Ich wage gar nicht daran zu denken was der Film hätte erreichen können. Dennoch, trotz vieler kleiner und größerer Fehler ist The Dark Knight Rises Unterhaltung auf ganz großem Niveau. Der Film schließt die Trilogie gelungen ab und spannt dabei einen fantastischen Erzählbogen vom ersten bis zum letzten Teil.


Darum: 

Das Batman Universum:
Batman Begins
The Dark Knight


Bildnachweis: Cinema.de
 

2 Kommentare:

  1. Ja, die Entwicklung der Bevölkerung in Gotham wird nicht gezeigt - auch in meinen Augen schade und wohl verschenktes Potential. Zumindest das mit den leeren Straßen scheint aber aus "Doktor Shiwago" entlehnt und zeigt wohl, dass der Großteil der Bevölkerung in Angst lebt:
    "In a recent interview, Nolan talked about utilizing some of the visual tools David Lean masterfully executed in his classic Doctor Zhivago. In the film, Lean shows a city busting with life, only later to show a city with empty streets and crowded interiors — a stark visual contrast demonstrating the nature of a terrifying occupation. Why wouldn’t the streets be pristine? Nobody walks on them. Historically, this is consistent with a real-life occupation, making this criticism a particularly insubstantial problem with the film." (http://www.nolanfans.com/2012/07/26/15-things-that-didnt-bother-us-about-the-dark-knight-rises/#more-9132)
    Wie gesagt, dass man die fehlende Entwicklung der Bürger als Lücke im Film sieht, ist absolut nachvollziehbar, und auch ich hätte diese durchaus gern gestopft gesehen.

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    1. Oh danke für den Hinweis.
      Das erklärt so einiges!
      Ich hab mich echt gewundert was Nolan mit der leeren Stadt aussagen wollte.
      Dieser Moment mit der abgeschotteten Stadt hat in mir wirklich ein unfassbar beklemmendes Gefühl erzeugt und leider konnte ich dann dieses überhaupt nicht auf die leeren Straßen übertragen.

      Wie fandest du eigentlich Banes Stimme?
      Ich hab bisher eigentlich nur negative Meinungen dazu gehört - ich persänlich bin ja da ziemlich zwiegespalten. Akustisch hat es mir wirklich teilweise weh getan und mich genervt - auf der anderen Seite fand ich dadurch aber Bane's Wahnsinn fantastisch rübergebracht.

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