Der Lorax (2012)
Laufzeit: 86 min
Budget: 70 Mill. $
Einnahmen: 349 Mill. $
Original Titel: Dr. Seuss' The Lorax
Regie: Chris Renaud und Kyle Balda
Score: John Powell
Genre: Animation/Comedy/Family/Fantasy
FSK: 0
Einnahmen: 349 Mill. $
Original Titel: Dr. Seuss' The Lorax
Regie: Chris Renaud und Kyle Balda
Score: John Powell
Genre: Animation/Comedy/Family/Fantasy
FSK: 0
Der Trailer:
Der 12-jährige Ted würde alles tun, um einen echten Truffula-Baum zu finden und so das Mädchen seiner Träume zu beeindrucken. Doch Bäume gibt es in seiner Heimatstadt Thneedville schon lange nicht mehr. Auf seiner abenteurlichen Suche nach dem letzten Baumsamen stößt Ted auf die unglaubliche Legende vom Lorax, dem charmanten, aber mürrischen Waldmeister, der für die Bäume spricht.... [von der Blu-Ray Beschreibung entnommen]
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"... und ich sagte ihnen noch, dass SO die Story nicht funktionieren wird ... " |
Schon 1972 erschien eine 25-minütige TV-Fassung des Werks, die trotz ihrer rudimentären Animationsqualität der Kinofassung in sämtlichen inhaltlichen Belangen weit überlegen ist, ja man könnte sogar soweit gehen und sagen, dass die Kinofassung die Grundaussage des Buches mit Füßen tritt und aus dem kritischen Meisterwerk von Dr. Seuss einen bunten Candystore Made in Hollywood gemacht hat.
Denn anstelle den Fokus auf die Zerstörungskraft menschlicher Habgier zu legen, wird in der Kinofassung von 2012 stattdessen einfach mal so ne neue Rahmen-handlung erfunden: Der im Buch bewusst anonym gehaltene Junge bekommt dabei einen Namen und leider auch eine neue Motivation verpasst: Nein, nicht Wissen zu erlangen, nicht zu hinterfragen warum eigentlich die Luft verpestet, die Flüsse verseucht und die Wälder gerodet sind, sondern ... er will einfach nur einen Baum finden um damit ein Mädchen zu beeindrucken. Ja gehts noch?!?
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Anstatt also die ökologische Dimension von "The Lorax" in einem zeitgenössischem Kinofilm umzusetzen, diente die süße Tierwelt von Dr. Seuss den Machern nur als simpler Gaglieferant und wurde dann um eine unfassbar langweilige, der eigentlichen Prämisse des Buches komplett entgegengesetzte Inhaltsrichtung, der Love-Boy-Geschichte kontraktiert. Und als wäre das alles noch nicht genug, wird der Lorax zudem nur als nerviger Sidekick etabliert und der Once-Ler als ganz netter Kumpeltyp dargestellt, der eigentlich nur seinen "American Dream" leben will und nach Anerkennung seiner Familie strebt! Mehr kann man die Vorlage eigentlich nicht mit Füßen treten!
Was bleibt dann noch zu sagen? Nun, die deutsche Synchronisation ist GRAUENHAFT! Die Stimmen sind alle miteinander unsympathisch und falsch besetzt worden - da ist es fast schon logisch das Danny DeVito auch für die deutsche Synchronisation des Lorax seine Stimme geliehen hat. Und die Krone der Unfähigkeit setzt sich das Synchronstudio dann noch mit der Tatsache auf, dass in den Musicaleinlagen andere Synchronsprecher eingesetzt werden mussten, da die normalen Synchronisatoren dieser Aufgabe schlicht nicht gewachsen waren. *faceplam*
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Was man aber zumindestens dem Soundtrack zu Gute heißen muss ist, dass John Powell nach Ice Age 2 - jetzt taut's auch hier wieder einen echt gelungen Animationssoundtrack hingelegt hat, der deutlich über dem Niveau des restlichen Films liegt. Vor allem eine musikalische Grundidee die den Film von Anfang bis zum Ende durchzieht, hat mich echt begeistert: So setzte Powell zu Beginn des Films noch konsequent elektrische Synthesizer ein. Je weiter der Film dann jedoch fortschreitet, desto mehr baute er "natürliche" Instrumente ein - bis dann zum großen Finale, dass als reine Acapella Version die Ohrmuscheln des Zuhörers zum erklingen bringt! Zumindestens John Powell hat also somit die eigentliche Aussage von Dr. Seuss verstande und konsequent in seinem Werk einfließen lassen! Toll! Echt toll! Hut ab!
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Der Lorax is not amused! |
P.s: Und NATÜRLICH gibt es am Ende noch ein Happy End! Is ja nicht so als ob Dr. Seuss nicht bewusst sein Ende im Buch offen gelassen hat! Überrascht das noch irgendjemanden? Nein? Danke!
Illumination Entertainment hat auf die kritsche Buchvorlage von Dr. Seuss einen fetten Zuckerguss gelegt und etränkt die Zuschauer in banalen 3D Fahrten und einer Ansammlung an knuffigen Gags à la Scrat, die die ursprüngliche Prämisse des Buches im Keim erstickt! Der Film kotzt in wahrsten Sinne des Wortes Farbe aus, konstruiert eine sinnlose Rahmenhandlung und setzt sich nicht in einem Punkt mit der Frage der Umweltzerstörung und der menschlichen Habgier auseinander. Der Lorax selbst wird nur als nerviger Zeitgenosse, der Once-Ler als gutmütiger, leider höriger Mensch und die komplette Natur nur als billiger Gaglieferant dargestellt. Unterstrichen wird das ganze mit altbackenden Musicaleinlagen, einer unfassbar schlechten deutschen Synchronisation und der Fragestellung wie man bei dieser Vorlage einen Autohersteller und Einweg-Windelhersteller als Werbepartner ernsthaft nur in Erwägung ziehen kann. O Mann!
Gesamtwertung:
Einzelwertungen:
Corny: 6/10
s.o.
Eva: 8,5/10
Eva: 8,5/10
"Schöne Grafik, Geschichte ist für Kinder schön verpackt. Wichtiges Thema, nett erklärt."
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