Samstag, 3. November 2012

Review: "Fright Night"

Filme und Serien 
Fright Night

Produktionsjahr: 2011
Laufzeit: 106 min
Budget: 30 Mill. $
Einnahmen: 41 Mill. $
Original Titel: Fright Night
Genre: Komödie/Horror
FSK: 16
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Der Trailer:


In "Fright Night" verschwinden in Charlie's Klasse immer mehr Mitschüler. Einer seiner ehemaligen besten Freunde glaubt felsenfest das dahinter nur ein Vampir stecken kann, der zu allem Überfluß auch noch in Charlies Nachbarhaus eingezogen sein soll. Leider erweisen sich die Befürchtungen als Wahrheit und Charlie findet sich in einem Kampf um Leben oder Tod gegen einen waschechten Vampir wieder. Nachdem seine Freundin auch von dem Vampir entführt wurde sieht er nur noch eine Lösung: Den Frontalangriff! Zusammen mit dem Las Vegas Showmagier Peter Vincent stellt er sich der beißenden Gefahr.

Willkommen bei "Fright Night"

[Fright Night ist ein Remake des gleichnamigen Films aus dem Jahr 1985 der in Deutschland unter dem Titel "Die rabenschwarze Nacht - Fright Night" lief. Wie bei jedem Remake stellt sich die Frage inwieweit die Neuverfilmung sich an der Vorlage orientiert hat und ob die Umsetzung ins 21 Jhd. geklappt hat.]

Fright Night ist ein Paradebeispiel dafür wie man mit einer klassischen Filmvorlage umgehen sollte. Die Handlung folgt im Großen und Ganzen dem Originalfilm mit zig Anspielungen auf die alte Vorlage. So beißt der Vampir auch hier gerne ab und an mal in nen Apfel, darf das Haus seiner späteren Opfer nicht ohne vorherige Einladung betreten und auch das Interesse Charlies an dem Treiben des Vampirnachbars ist immer noch höher als selbiges mit seiner Freundin zu tun.

Pflock gefällig?
Dennoch - und das ist wirklich schade - funktionieren hier viele Elemente leider nicht - vorallem da sie entweder schlecht oder bei weitem nicht mit soviel Charisma umgesetzt wurden wie im Vorbild. Wo fangen wir da am besten an: Ohja das Haus! Im Original lebt der Vampir in einem Spukhaus erster Gattung das einem schon beim Anblick in Angst und Schrecken versetzt. So meinte Peter Vincent damals beim Anblick des Gebäudes zu recht: "Ohja Charlie, jetzt verstehe ich was du meinst". In der Neuauflage ist sowohl das Haus als auch die komplette Innenaustattung made by IKEA und langweilt durch pure Normalität.

Ok, aber Peter Vincent dargestellt von dem kogenialen Dr. Who Darsteller David Tennant rockt doch den Film? Leider NEIN! Zwar wird Peter Vincent fantastisch als moderner Uri Geller Verschnitt mit eigener Show in Las Vegas dargestellt. Doch bleibt hierbei das Potential komplett unausgeschöpft. So verkriecht er sich bei der ersten Vampir-Bedrohung in seinen Panic Room und bleibt auch beim Endkampf komplett farblos. Okay, Okay - hier und da blitzt das Talent von Tennant auf aber am Ende bleibt von dem eigentlichen Super-Schauspielertalent kaum noch was übrig.

Ghostbusters 3?
Dazu wagten sich die Macher von der Vorlage nicht weit genug weg. Zwar entwickelt sich der Film in der Mitte komplett anders - so lädt unter anderem Charlies Mutter den Vampir nicht zu sich nach Hause ein, wodurch der Vampir sich genötigt sieht durch eine von ihm verursachte Explosion die Bewohner aus dem Haus zu jagen (was ne sehr billige Effektszene war). Daraufhin ändert sich der komplette Handlungsablauf: Sowohl Charlies Freundin als auch seine Mutter wissen nun von der Existenz des Vampirs und fliehen vor diesem. Nach einer unfassbar sinnlosen Autoverfolgungszene landet die Mum im Krankenhaus und Charlie mit Freundin erneut bei Peter Vincent. Dessen Loft ist ein wahres Museum an Anti-Vampirarteffakten und es kommt dort auch tatsächlich zum großen Showdown. Doch als der Obervampir endlich auf den Boden niedergestreckt wurde (sozusagen pflockbereit aufbereitet und man nur noch zustechen müsste), findet Charlies Freundin auf einmal einen Fluchtausgang, - beide rennen durch eine Großküche (?) und finden sich aufeinmal in einer Discothek wieder(?!?!?). Und hier wird dann Emy, wie im Original, verführt und landet beim Vampir im Liebesnest. Da hätte man sich durchaus weiter von der Vorlage entfernen dürfen anstatt zwar einerseits Handlungsänderungen vorzunehmen - nur um dem Zuschauer am Ende über komplett unlogische Ereignisse wieder exakt das gleiche Finale vorzusetzen. Als hätten die Macher eine Checkliste verwendet nur um ja alles nochmal aufzugreifen. 

"Weiche schlechtes Remake weiche!" - By the way: Wer trägt den bitteschön FREIWILLIG ein Tauben T-Shirt?
Was leider auch schlechter war als beim Vorgänger sind die Vampireffekte. Da wo noch 1985 fantastische Masken einen richtig ekeln liesen - so sind die Vampire hier leider reine CGI Verwandlungsgeschöpfe. Und das leider nicht auf der Höhe der heutigen Zeit. Folglich sind die Vampire anno 1985 DEUTLICH beeindruckender als die Vampire von heute - und was mich am meisten überrascht hat: Die CGI Effekte wurden extrem spärlich eingesetzt. Somit waren in der Vorlage von 1985 auch noch deutlich mehr Vampirfratzen zu sehen. Komisch.

Da legst dich nieder!
Schauspielerisch waren die Leistung auf annehmbaren Niveau. David Tennant als Peter Vincent war, wie schon erwähnt, eine interessante Neuinterpretation die schauspielerisch einwandfrei, charismatisch aber leider verfehlt wirkte. So wie auch Colin Farrell als Vampir, der auch bei weitem nicht dem Charm von Chris Sarandon wiederspiegelte. So ist der Vampir hier eher ein gutaussehender Klempner als ein glaubwürdiger Frauen-Aufspießer. Charlie selber, dargestellt von Anton "Chekov" Yelchin, kam gut an sein Vorbild ran - während Imogen Poots eine kampflustige Neuinterpretation von Charlies Freundin darstellte und somit überaschenderweise auch die beste Neuinterpretation des Ensembles war.

Abschließend noch ein Wort zu der Musik - die empfand ich als deutlich klangvoller und stimmiger als noch im Original. Dort war sie zwar auch nicht schlecht - jedoch fand ich hier den Soundtrack richtig stark umgesetzt. Im Gegensatz zur Helligkeit! Mein Gott warum muss heute jeder zweite Film ausschauen als hätte man ihn unter der Bettdecke abgefilmt? Echt jetzt! Man sieht an den oben dargestellten Fotos das der Film mit Licht gedreht wurde, aber anscheinend wurde der Film danach nochmal mit zig Dunkelfiltern bearbeitet damit er so richtig schön düster wirkt - blöd nur das ich damit mit meinem Beamer so gut wie gar nix und selbst auf meinem TFT nur mit Mühe an einigen Szenen noch was erkennen konnte. So ein Dreck!



Fazit:
Fright Night ist weder Fisch noch Fleisch. Er hält sich in vielen Szenen strickt an seine grandiose Vorlage von 1985 und weicht auch hier und da ab, verpasst aber die Chance die Geschichte am Ende neu zu entwickeln. Er steckt voll liebevoller Anspielungen an den alten Film, seine Charaktere entwickeln hier aber bei weitem nicht den alten Charm. Und schließlich scheitern die erbärmlichen CGI Versuche daran auch nur ansatzweise an die grandiosen Vampirmasken des Vorgängers heranzureichen. Am Ende bleibt immer noch die gute Grundstory und der fesselnde Spannungsbogen garniert mit viel Humor der sich selbst nicht zu ernst nimmt, was diesmal aber nur gerade noch so ausreicht um ihm aus dem Mittelmaß zu hieven.


Gesamtwertung:

Einzelwertungen:

Corny: 6/10
s.o.

Doc: 6,5/10
"Technisch besser als der alte, aber der alte Vincent war authentischer. Überzeugender Vampir! Die erste Hälfte war nich mit Schock-Effekten, die zweite Hälfte eher amüsant (v.a. durch Vincent!). Insgesamt: Ganz nett"



Das Fright Night Universum:
Fright Night
Mein Nachbar, der Vampir


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