Sonntag, 15. April 2012

Review: "Der unglaubliche Hulk"

Filme und Serien

Der unglaubliche Hulk

Produktionsjahr: 2008
Laufzeit: 113 min
Budget: 150 Mill. $
Einnahmen: 263 Mill. $
Original Titel: The Incredible Hulk
Genre: Action/Sci-Fi/Thriller
FSK: 16
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 Der Trailer: 




In "Der unglaubliche Hulk", ist Bruce Banner nach einem fehlgeschlagenem Gammastrahlentest in Brasilien untergetaucht. Sollte sich sein Pulsschlag durch Wut oder sonstige Gründe über 200 bewegen, dann mutiert sein innerstes und er wird zum unkontrollierbaren grünen HULK. Genau diesen will General Ross fangen und für militärische Zwecke nutzbar machen. So findet ein Wettlauf zwischen Banners Suche für seine Heilung und Ross Versuche Hulk habbar zu machen statt. Dabei begegnet Banner auch seiner alten Liebe Betty, der Tochter des Generals, was die Sache nicht einfacher macht. Wird Banner eine Heilung finden oder hat der General noch ein weiteres Monster in seiner Westentasche?

Wer hat Angst vorm grünen Mann?

Gott allein versteht warum die Amerikaner so auf den Hulk abfahren. So sind inzwischen 7 Verfilmungen (mehrere TV Serien, TV Filme und mit diesem hier auch inzwischen 2 Kinofilme) erschienen. Dieser hier aus dem Jahr 2008 sollte aber nicht an dem unerfolgreichen Film von Ang Lee (2003) anknüpfen, sondern eine Neuinterpretation für das neue größere "Marvel Cinematic Universe" darstellen.
Nichtsdestotrotz startet der Film losgelöst von einer Einführung gleich ins eingemachte. So ist die Verwandlung in Hulk schon Jahre her und wir erfahren nur in kurzen Rückblenden wie Bruce Banner in den Hulk transformierte. Und das ist so ne Sache, den hier waren die Macher eindeutig nicht mutig genug - so fühlt sich der Film anfangs also doch wie eine Fortsetzung an, jedoch weiß z.B. Betty nichts von seinen Transformationseigenschaften was den Zuschauer zunehmends verwirrt. Zusammengefasst kann man sagen, dass der Film sich wie eine Fortsetzung anfühlt, aber eine Neuinterpretation darstellt.

"Was soll ich den mit diesem Tet-R machen?"
Doch fangen wir erstmal mit den schönen Seiten des fast 2-Stünders an. Optisch und filmtechnisch gesehen ist der Film ne Wucht. Besonders die Aufnahmen aus dem Slumviertel von Rio de Janero und die spektakulären Verfolgungsjagden rauben einem die Sinne.
Dann kommt da noch die obligatorische Liebesgeschichte zwischen Liz Taylor und dem grünen Raufbold daher. Die ist zwar storytechnisch so romantisch wie die von King Kong und der weißen Frau, wobei auch Liz Taylor rollentechnisch überfordert wirkt, aber sie funktioniert. Generell ist Der unglaubliche Hulk, auch wenn man es nicht für möglich halten mag, ein Film der eher den Focus auf die zwischenmenschlichen Sequenzen legen möchte anstelle auf die Actionsequenzen. Leider lies das aber das Studio nicht zu. So sind z.B. auf der Blu-Ray über 40 (!) min komplett fertig gestellte Charakterszenen die fast alle zu einem tieferem Film dazugehört hätten. Klar ist Hulk ein Actionheld, aber auch bei Iron Man war es doch der Hauptdarsteller und der Focus neben der Action der den Film so angenehm gemacht hat. Mit Louis Leterrier hat das Studio bewusst einen Actionregisseur ausgewählt und war anscheinend überrascht wieviel Einfluss Edward Norton in der Ausrichtung des Films hatte. Oder besser gesagt: Gehabt hätte - den Nortons Einflüsse wurden bewusst rausgeschnitten und nicht einmal namentlich erwähnt. Kein Wunder das der Schauspieler sauer ist und sich für eine Neufnahme seiner Hulk Rolle nicht mehr zur Verfügung stellen möchte.
Das ganze ist extrem Schade wie man gerade an der Rolle des Psychater Freundes von Liz Taylor erkennen kann, die fast komplett rausgeschnitten wurde, aber eine wichtiger Dreh und Angelpunkt als Hinweis zum Hulk als aber auch in der verzwickten Dreiecksbeziehung gewesen wäre.


Grün vor Wut machen einen aber vorallem andere Elemente:


eGFP gibst jetzt auch vom Optiker!
Leider empfinde ich den Hulk und sein bösen Gegenpart den "Abomination" als zu CGI lastig. Irgendwie fügen sich beide nicht wirklich in das reale Hintergrundbild ein, denn irgendwie fühlen sie sich einfach wie Fremdkörper auf dem Filmmaterial an. Und ja ich weiß - es ist ein Hulk Film der am Ende halt gegen ein böses Gegenmonster sich die Schädel einkloppen muss - aber wie öde ist den das bitte? Natürlich sind die Kämpfe spektakulär - aber wenn man 2/3 des Films erst versucht eine Geschichte fürs Herz und für die Emotionen zusammenzubasteln und dann am Ende in einer unfassbar dumpfsinnigen CGI-Endschlacht landet - dann kann ich dazu auch nichts mehr sagen außer - FUCK YOU!

Und irgendwie ist das echt Schade - denn der Film ist meilenweit besser als sein indirekter Schnarchvorgänger von 2003 - gerade weil er eben den Focus auf die zwischenmenschlichen Elemente legen will. Aber er schafft es wieder nicht mich auch nur im Ansatz in seinen Bann zu ziehen. Ja, optisch sind die Aufnahmen brilliant. Ja, der Gegner ist ausgearbeitet und ja am Drehbuch liegts auch nicht. Das wirkliche Problem liegt am Hulk. Lasst es mich den "Superman" Effekt nennen - Hulk ist zu mächtig, zu unverwundbar. Doch da wo Superman immerhin noch sein Kryptonit besitzt und Iron Man seine fehlende Rüstung bzw. die Splitter die zum Herz wandern - so ist Hulk (jedenfalls im Film hier) einfach unverletzbar. Nichts kann ihm etwas antun. Und das nimmt dem Film halt die komplette Spannung. Und das ist wirklich wirklich Schade.


Fazit:
Ein optisch fantastischer Film der mit seinen großen Kamerafahrten fesselt, mit tollen Verfolgungzenen in Rio, einer netten Geschichte fürs Herz und wirklich guten Ansätzen. Aber mit einem Hulk-Superman der einen nicht fesseln kann. Weder CGI mäßig noch von der Spannung her. Schade - den das Potential war diesmal da!


Daher:


Marvel Cinematic Universe:

2 Kommentare:

  1. ha, die ganze geschichte um edward norton herum kannte ich gar nicht, jetzt macht das alles viel mehr sinn. vielleicht wäre der film mit den cutouts ja sogar gut gewesen

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  2. @ fur

    In der Tat - gerade die Rolle des Psychater Freundes wurde komplett rausgeschnitten. (bis auf die Szenen wo es nicht ging). Und das ist recht Schade da hier eine recht interessante Dreiecksbeziehung aufgebaut wurde und auch der Schwerpunkt zu unkontrollierbaren "Emotionen" recht gut verschoben gewesen wäre.
    Aber an den dummen CGI Schlachten ändert das leider auch nix :-(

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