Donnerstag, 13. Dezember 2012

The Way to Ph.D. - Day 18

The Way to Ph.D. 
Ein Wort sie alle zu knechten!
 
Wenn ich mal so über mein bisher geschriebenes schaue, dann fällt mir vorallem ein Wort total auf:

"WURDE"

ist das bei Euch auch so (gewesen)
Oder bin ich linguistisch einfach nur sehr einsilbig veranlagt

17 Kommentare:

  1. Jo, das kommt mir sehr bekannt vor ;) Aber ich hab letztens erst gelernt (wir hatten ein Seminar zum verfassen wissenschaftlicher Arbeiten), dass man mittlerweile durchaus auch im Aktiv schreiben kann (war mir auch schon in einigen Papers aufgefallen). "Ich nutzte die und die Methode für diese und jene Sache" ist also legitim. Das ist eigentlich der einzige Tipp, den ich zur Vermeidung von "wurde" geben kann ;)

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    1. Also das das geht überrascht mich wirklich - das wurde uns ja immer eingebläut ja ned zu machen. Mir fällt ja schon in Vorträgen schwer "ich habe" zu sagen. Für den Promotionsvortrag werd ich das noch richt üben müssen ^^
      Aber ich werd da def. bei meiner Arbeit im passiv bleiben - einfach weil selbst wenn das aktiv aktuell erlaubt ist - die Dr. Arbeit ist ja etwas das übers Internet jederzeit zugänglich ist und auch in 40-50 Jahren eventuell nochmal auf mich zurück kommen kann. Und da ist mir so ne "Moderscheinung" zu gefährlich ;-)
      Also nicht falsch verstehen - danke für den Hinweis - aber da geh ich lieber auf Nummer sicher ^^

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  2. Tja, dann haste halt keine weitere Möglichkeit, "wurde" zu vermeiden. So einfach ist das.
    Falls du doch darüber nachdenkst, es anzuwenden, würde ich den Betreuer fragen, was er dazu meint.
    Wer weiß, ob das nur ne Modeerscheinung ist, oder die lang notwendige Verbesserung der ätzenden alten Strukturen.

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    1. Also mal ehrlich: "Ich" in einer wissenschaftlichen Arbeit kommt mir schon sehr komisch vor. Bisher sollten ja wissenschaftliche Arbeiten möglichst sachlich neutral sein.
      Wenn man also in der Diskussion schreibt: "Ich denke..." dann hat das ja auch eher was von "glauben" anstatt es zu "wissen".

      Mir wurde das jedenfalls bei uns so eingebleut und ich hab auch bei den Arbeiten die ich korrigiert habe immer drauf geachtet das der Verfasser nicht in die "ich-Form" rutscht.

      In einer wissenschaftlichen Arbeit steht meines Erachtens die Sache (sprich die Daten) im Vordergrund, nicht der Autor. Nun gut, man will ja auch zeigen das man es selber gemacht hat - viel Herzblut reingesteckt hat. Aber es steht ja auch vorne "xyz" am Lehrstuhl von ... damit ergibt sich das ja eigentlich automatisch.

      Ich weiß, bzw. hab aber auch schon davon gehört, das in neuerer Zeit die "Ich Form" akzeptiert wird um eine stärke Bindung des Verfassers zum Leser aufzubauen.

      Bei uns wird das aber leider def. nicht durchgehen - wie gesagt sämtliche Arbeiten bei uns, alle Anträge etc.. wurden konsequent in der passiv Form gestellt.

      Ich denke aber das das von Leherstuhl zu Lehrstuhl anders gehandhabt wird - du schreibst doch gerade deine Masterarbeit, was hat den dein Betreuer dazu gesagt?

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  3. Ich kann nur sagen, was ich über das Antragsschreiben gelernt habe: Passiv, wenn es irgendwie geht, vermeiden: "Ich habe gemacht." "Wir haben gemacht." Und soweit ich weiß, ist dein jetziger Gutachter Spekulationen nicht abgeneigt. Wissen ist ja eher selten vorhanden, um die Einordnung in den wissenschaftlichen Kontext aber zu ermöglichen, bzw. um überhaupt zu diskutieren, wäre das nicht schlecht!

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    1. Stimmt bei meinem letzten Antrag den ich geschrieben hab, hat mein damaliger "Betreuer" auch gemeint ich könnte ruhig ein "Ich" irgendwo reinsetzen.
      Das "Wir" ist bei uns auch total gängig im Rahmen von Vorträgen: "Wir haben dann wie folgt".
      Und das "Ich" habe gemacht ist bei Promotionsvorträgen auch die gängige Praxis.

      Aber sämtliche Arbeiten die ich hab (von 1980 - 2012) sind alle konsequent in Passiv gehalten. Ich bin echt überrascht das da aktiv gehen soll.

      Ich hab mal die Frage an die grad bei uns schreibenden und schon geschriebenen gestellt. Das find ich echt interessant :-)

      Betreuer ist halt a weng schwierig da ich ja de facto mein eigener Betreuer war/bin. Mein aktueller Dr. Vater ist ja nicht vom speziellem Fach(gebiet). ich hab dann noch einen neuen "Betreuer" der alles mal Korrektur liest - den frag ich mal.

      Danke für die Hinweise!

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    2. @ Chaos
      Sag mal du bist doch jetzt in der medizinischen Fakultät. Wie sind den da die Arbeiten geschrieben? Aktiv oder passiv?

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  4. Um aktiv zu formulieren brauchts aber nicht unbedingt ein "ich habe gemacht". Dazu kann man einfach statt "Durch den Blot wurde gezeigt, dass..." schreiben "Der Blot zeigt...". Das hilft manchmal auch schon, den Leser nicht einschlafen zu lassen.

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    1. Ja das würde ich auf alle Fälle unterschreiben.
      Das ergibt sich ja aber auch fast automatisch:

      Der Blot wurde wie folgt gemacht... Vergangenheit

      Der Blot zeigt dabei: Allgemein gültiger Zusammenhang - Der Blot zeigte es damals und heute. Im Englischen "is showing" gell ^^

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  5. Und ich werde in meiner Diss auch kein "ich" oder "wir" schreiben, sondern sachlich/neutral formulieren, wie die alten Arbeiten von Hillens Leuten auch.

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    1. Ja das würde ich auch so sehen - die Frage die ich mir aber wirklich stelle ist die:

      Sind wir da übergenau? Sprich - ist das etwas was Hillen früher immer so wollte und wir sind da extrem exakt?

      Immerhin waren die Hillen Leute was die Datenlage anging immer sehr sehr sehr (!!!) genau (während ja viele andere Arbeitsgruppen selbst auf Repros pfeifen - Zitat: "Never make Repros - don't distrust your good results".

      Was aber wir bei Hillen nie gelernt haben war: Uns zu verkaufen. Das was wir gemacht haben auch als unseres darzustellen.

      Ich weiß echt ned - mir wurde sowas die ganze Zeit eingebläut - auch bei anderen Sachen halt extrem exakt zu sein - weil ansonsten kommts ja immer auf mich bzw. den Lehrstuhl zurück. Aber anscheinend ist bei anderen Lehrstühlen das: Was keiner weiß macht keinen heiß extrem verbreitet. Wir haben ja selbst in letzter Zeit mitbekommen wie manche Daten "interpretiert" wurden.

      Aber vielleicht ist dieses "ich habe" und das leichte "biegen" von Ergebnissen etwas was "draußen" fast verlangt wird? Ich fang da langsam echt an zu zweifeln ;-)

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    2. Und vermutlich fehlt mir da auch ein wenig Kaltschnäuzigkeit und Ellenbogenmentaltität. ... mhhh Ich hab da halt bisher "wissenschaft" und "Wirtschaft" diesbezüglich extrem getrennt.

      Wissenschaft sollte für mich immer passiv - neutral sein während Wirtschaft ein "wir sind die besten" sein soll. Jedenfalls denk ich das. Aber natürlich gehört zur Wissenschaft auch etwas verkaufen - aber ich fühl mich echt nicht wohl dabei ^^

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    3. Eigtl ist es wurscht, weil deine Diss nach dir und deinen Prüfern keiner mehr lesen wird....... vllt noch vereinzelt arme jüngere Doktoranden, die auch mit Tet und TIP gequält werden, aber sonst werden unsere Arbeiten genauso untergehen wie die vor uns auch. Wichtiger denke ich ist, wie die Paper geschrieben worden sind, auf denen wir stehen, dass das erstens wissenschaftlich korrekt gemacht und dargestellt wird, und zweitens gut verkauft.

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    4. naja das seh ich a weng anders. Die neuen Dissertationen (also so seit ein paar Jahren) sind ja alle digital im Netz bereitgestellt und runterladbar.

      Je nachdem wie unsere spätere Karriere aussieht, kann es durchaus sein das z.B. ein zukünftiger Arbeitgeber sich erstmal die Diss anschaut oder eventuell (siehe Politik) andere Leute.

      Ich bin da eher sehr sehr vorsichtig. Das ist auch der Grund warum ich bei "wurde" bleibe - weil ich damit absolut auf nummer sicher gehe. Es wird keiner später kommen und sagen: "Hey, es steht ja bei ihnen alles im passiv - haben sie das überhaupt alles gemacht" ... damit kommt keiner. Aber wenn ich mich bei einem Arbeitgeber bewerbe - lass es mal Uniintern sein - und der sieht das ich alles mit "ich" geschrieben habe - das könnte schon schwierig werden.

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    5. Dafür musstest du ja vor Jahrzehnten deine 10-20 Pflichtexemplare deiner Diss in der Bib abgeben, falls die jemand bestellt hat zur Einsicht. Klar gehts jetzt schneller und leichter. Aber alles, was wir später mal in unserem Job machen werden, dürfte mit unserer Diss nciht mehr allzu viel zu tun haben. Und ob sich da noch jemand die Mühe macht, die zu lesen? Bei manchen Stellenanzeigen muss in deine Bewerbungsunterlagen eh ein Expose, was du in deiner Diss gemacht hast, quasi eine auf die Stelle zugeschnittene Zusammenfassung. Und da kannst du auch wieder mit "ich habe gemacht" argumentieren.

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    6. Ja da geb ich dir absolut Recht!!

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  6. Ich hab mal a weng im Internet nach "Leitfaden für Dissertationen" gegoogelt.

    Die meisten sparen sich dabei auf "wurde" bzw. "ich" einzugehen. Wenn es erwähnt wird dann wir die neutrale "wurde" Form empfohlen oder vorgeschrieben. Aber in manchen Leitfaden wird ein "ich" durchaus toleriert.

    Anscheinend wie so oft gibts auch hier keine einheitliche deutsche Norm. Warum kann man denn sowas nicht zentral regeln und jede Uni, jeder Lehrstuhl und jeder Betreuer darf das anscheinend selbst bestimmen?

    Das kann doch ned sinn einer wissenschaftlichen Praxis sein :-( *grummel*

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