Mittwoch, 31. Oktober 2012

Review: "Kill the Boss - Extended Cut"

Filme und Serien 
Kill the Boss - Extended Cut

Produktionsjahr: 2011
Laufzeit: 105 min
Budget: 35 Mill. $
Einnahmen: 210 Mill. $
Original Titel: Horrible Bosses
Genre: Komödie/Krimi
FSK: 16
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Der Trailer:




In "Kill the Boss" haben die drei Freunde Nick, Dale und Kurt ein gemeinsames Problem: Ihren fiesen Boss! Jeder von Ihnen wird auf eine spezielle Art gedemütigt. In ihrer Verzweiflung schließen sie einen Pakt: Je ein Boss soll von einem anderen umgebracht werden. Doch leider ist das leichter gesagt als getan!


Gestatten: Dumm - Dümmer und ähhh am Dümmsten??
  
Kill the Boss oder "Horrible Bosses" wie er im Original heißt war eine DER Komödienhits von 2011. Nun konnte ich mir endlich meine eigene Meinung dazu bilden und war .... ziemlich enttäuscht!

[Gesichtet wurde der Extended Cut - auf der Blu-ray ist aber auch die Kinoversion enthalten. Eine Gegenüberstellung kann unter diesem Link: schnittberichte.com nachgelesen werden. Im Allgemeinen wurden nur Dialoge verlängert und hier und da ein Szene hinzugefügt. Wirklich derber wirds in der Extended Edition nicht und fehlen tut in der Kinoversion eigentlich auch nichts. Daher kann hier auch zur DVD gelangt werden die im Gegensatz der Blu-ray nur die Kinoversion enthält.]

YES! Kajal UND Pferdeschwanz!

Der Film kann durchaus gut unterhalten - und entwickelt die typische Situationskomik wie man sie aus den "wie bringe ich xyz am effektivsten um" Komödien kennt. Hierbei fokusiert sich der Humor aber ganz deutlich auf die untere Lendengegend. Andauernd werden alberne und anzügliche Witze gemacht - die oft nicht hohler sein könnten. Ok manche Situationen und Wortgefechte haben auch mich zum lachen gebracht - längere Szenen über Handjobs und ähnlichem fand ich aber als eher derb und unpassend (was man hier aber natürlich erwarten konnte, okay okay). Gut das der Film erst ab 16 freigegeben wurde - Jüngere sollten den Film wirklich nicht anschauen - wobei ich mir wiederum nicht vorstellen kann das man ab 16 über diesen Film wirklich noch soviel lachen kann. Der Humor ist so dermaßen pupertierend - eigentlich kann die Zielgruppe nur under-16 sein!
Doch warum störten mich die derb-dummen Sprüche und das hirnrissige Verhalten der Protagonisten hier so unfassbar und in anderen Filmen schmeiß ich mich weg bis mir die Tränen über die Wangenknochen laufen? Ich musste hierbei wirklich einige Zeit in mich gehen bis es mir auffiel:

Hör mal wer da hämmert!
Unsere Protagonisten sind hier KEINE verblödeten Idiotenzombies sondern in Wirklichkeit intelligente, fleißige Menschen der Mittelschicht. Während normalerweise in solchen Komödien Leute aufgegriffen werden die Berufe wie: "Reinigungsfachkraft", "Kaufhauscop" oder "Parkhauswärter" ausüben - also Menschenen denen man (böse gesagt) eine gewisse fehlende Intelligenz oder Motivationsantrieb unterstellen könnte, so werden hier hingegen: ein Zahnarztassistent, ein Buchhalter  sowie ein Finanzangestellter ausgewählt. Nun die Beweggründe für diese Berufswahl sind klar - es wurden bewusst Berufe aus der Mittelschicht ausgewählt um in der breiten Masse eine bessere Identifikation zu erreichen. So weit so gut - jedoch führen sich diese drei in ihren "Mordversuchen" bzw. "Hauseinbrüchen" so dämlich an das "Dumm und Dümmer" schon wie Harvard Absolventen erscheinen. Und ohne Plan und Verstand in das Haus des Chefs einzubrechen ist ja noch die eine Angelegenheit - aber das ganze dann auch noch ohne Handschuhe schon ne ganz andere Sache. Und dann fasst auch noch der eine alle Gegenstände mit den Händen an, der andere verliert irgendwas vor Ort und der dritte benutzt die Zahnbürste des Chefs mit seinem Arsch? Bitte? Und das obwohl alle drei einen Mord planen? WTF? Dadurch wirkt der Film an vielen Stellen einfach zu konstruiert.

Die Bosse hingegen sind alle drei erste Sahne. Colin Farrell spielt einen koksenden, nuttenliebenden Chefsohn, der die Firma durch den plötzlichen Tod seines Vaters übernimmt; Jennifer Aniston spielt eine hammer sexy Zahnärztin die mit Kajal und Pferdeschwanz und einem ultra heißem Body die Männer verschlingt und Kevin Spacey spielt mal wieder ein grandioses Arschloch. Und zwar so ein richtig fieses!

"RÜCK ENDLICH DAS FAZIT RAUS DU SCHWANZLUTSCHENDER HOMO"



Fazit:
Kill the Boss ist ein derber Komödienfilm mit pupertierenden Witzen und homosexuellen  Anspielungen der am besten mit ein paar Kumpels und ner Kiste Bier anzuschauen ist. Er hat durchaus seine Momente und kann hier und da sogar richtig gut unterhalten - jedoch sind die potentiellen Mörder eigentlich viel zu intelligent um sich dermaßen dumm anzustellen. Dazu sind viele Ereignisse viel zu konstruiert als das sich daraus wirklich eine fließende Geschichte entwickeln könnte. Nicht wirklich schlecht aber von einem Kinohit 2011 hätte ich deutlich mehr erwartet.


Gesamtwertung:

Einzelwertungen:

Corny: 6,5/10
s.o.

Eva: 5/10
"fands nervig und hab mich zwischndrin gelangweilt. und der pubertäre humor war echt zu viel."



6 Kommentare:

  1. Kann ich groesstenteils nur zustimmen. Wobei ich auch die Boss-Rollen teilweise zu plump/dreist boese empfand.

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  2. Ich fand den film eigentlich gut. Aber zum Glück sind geschmäcker immer noch verschieden. Gute Komödie sind selten geworden. Und da fand ich kill the Boss erfrischend anders. Natürlich ist die Handlung simpel und die Bosse überzeichnet. Aber Grad daraus ergibt sich für mich der Unterhaltungswert.

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  3. Ich fand den film eigentlich gut. Aber zum Glück sind geschmäcker immer noch verschieden. Gute Komödie sind selten geworden. Und da fand ich kill the Boss erfrischend anders. Natürlich ist die Handlung simpel und die Bosse überzeichnet. Aber Grad daraus ergibt sich für mich der Unterhaltungswert.

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    1. Also das Film durchaus gute Elemente hat streite ich ja gar nicht ab. Und mit den Bossen kann ich sogar recht gut leben - die fand ich in ihrer Boshaftigkeit durchaus passend - mein Problem hab ich ja im Fazit dargelegt:

      "Er hat durchaus seine Momente und kann hier und da sogar richtig gut unterhalten - jedoch sind die potentiellen Mörder eigentlich viel zu intelligent um sich dermaßen dumm anzustellen. Dazu sind viele Ereignisse viel zu konstruiert als das sich daraus wirklich eine fließende Geschichte entwickeln könnte."

      Und das ist das eigentliche Problem was ich an dem Film habe - die Angstellten hätten einen richtig guten Plan ausarbeiten können - ganz nach Ocean 11 like und stattdessen stellen sie sich an als währen sie aus der Walddorfschule rausgeflogen. Dazu dann der inflationäre Gebrauch von Fäkalsprache. Das tut dann richtig weh - weil mit der Klasse Darstellung der Bosse und der eigentlich guten Prämisse der Film viel mehr hätte erreichen können und so (für mich) zwar durchaus unterhaltsam ist aber weit weg von einer richtig guten Komödie.

      Leider geb ich dir recht - im Mainstreambereich sind gute Komödien sehr selten geworden. Hierbei empfehle ich eher auf britische Komödien oder Arthouse Filme auszuweichen.

      Ich weiß ned aber amerikanische Komödien entwickeln sich immer mehr zu dem was man in Idiocracy gesehen hat:
      http://www.youtube.com/watch?v=wAg1r6zw7Bg&feature=related

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    2. Der Trick liegt eben wie bei allem dabei vom Mainstream wegzukommen und das "coole Underground" Zeug zu kennen ;)

      Dein Punkt ist ja dass die Angestellten so dumm sind, aber meiner Meinung nach trifft eben das gleiche auf die Bosse zu. Soweit ich mich erinnere sind sie naemlich nicht einfach "boese", sondern es mehr oder weniger offen zu, dass sie es auf ihre Angestellten abgesehen haben und dass diese nichts dagegen tun koennen. Eben auch nicht gerade klug.

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    3. Ja da geb ich dir natürlich Recht - wobei ich auch einen "Chef" kenne der offen zeigt wenn er leiden kann und wenn nicht und ganz klar bestimmten Leuten "intellektuellen Input" abspricht. ... Wobei ich hoffe dass das ein Einzelfall ist :-(

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