Donnerstag, 4. Oktober 2012

Review: "Call of Duty"

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Call of Duty

Ab 18 wohlgemerkt! ;-)


Erschienen: 2003
Publisher: Activison
Entwickler: Infinity Award
Preis: 10,98 € [Ebay]



Es gibt kein Genre bei den Egoshootern das so durchgekaut wurde, wie der des zweiten Weltkriegs. So oft wie ich schon in der Normandie gelandet, Frankreich befreit, Russland zurückerobert habe - als gäbe es keine andere interessante Epoche. Als 2003 Call of Duty erschien, entschied ich mich daher strikt dagegen nun noch ein weiteres langweiliges 2. Weltkriegs Ballerspiel zu spielen, trotz der guten Kritiken und trotz der Tatsache das es von den Machern von "Medal of Honor" war. Einige Jahre später ist die Marke Medal of Honor am Boden, währen Call of Duty hingegen eine Erfolgsgeschichte sondersgleichen aufweisen kann. Dies und da ich eh es nicht mehr schaffen werde alle aktuellen Spiele irgendwann abzuspielen, unternahm ich eine digitale Zeitreise ins Jahr 2003 und lies mich mit Call of Duty ins Jahr 1940 versetzen.

Ach, wenn doch alles im Leben so einfach wäre ^^

Und was soll ich sagen? Call of Duty setzt neue Maßstäbe, was bin ich froh diesen Klassiker nachgeholt zu haben. Im Gegensatz zu dem Ein-Mann Unternehmen "Medal of Honor", kämpfen wir hier zusammen mit unseren (oft dämlichen) Kanonenfutter KI Kollegen gegen die (sich klug anstellenden) KI Nazis. Optisch kann das Spiel seine nunmehr 10 Jahre alte Vergangenheit nicht leugnen - wobei ich aber sagen muss das es trotz allem immer noch zu beeindrucken weiß. Zwar sind die Texturen verwaschen und die Polygonzahl für heutige Verhältnisse lachhaft klein - dennoch war damals schon die Weitsicht beeindruckend und hier und da war die Szenerie schon fast malerisch schön.

Auch für heutige Verhältnisse beeindruckend schön! 



Dazu kommt ein brachialer Soundtrack der seines gleichen sucht. Selbst in den stillen Passagen in denen keine Musik gespielt wird, hört man ein entferntes krachen und schießen - so das stehts eine bedrohliche, gar bedrückende Stimmung aufgebaut wird. So intensiv habe ich das Thema 2. Weltkrieg noch in keinem Spiel erlebt!

Passau auf der Landkarte - Krass!
Was mir auch besonders gefallen hat: Das abwechslungsreiche Setting. Denn jede Mission spielt sich anders. In einer erstürme ich mit meinen KI Kollegen Stalingrad, in einer anderen schleiche ich mich durch eine Kanalisation, in einer andern wiederum bin ich als Spion auf einem deutschen Militärschiff untewegs und in einer andern befreie ich gefangene Kameraden aus einem Lager. Dazu sind die Missionen angenehm kurz. Nicht falsch verstehen - aber pure Länge ist nicht immer alles. Wo F.E.A.R. mich einfach durch seine Langatmigkeit qälte, da erfreut mich die erfrischende Kürze von Call of Duty. Das Spiel ist kurz aber knackig und das ist mir tausendmal lieber.

Eine V2 - bevor ich sie in die Luft sprenge ^^



Die Handlung selber ist natürlich bekannt. In drei spannenden Kampagnen, erst Amerikaner, dann Briten und abschließend Russen erobern wir Feindesgebiet zurück. Während die Amerikaner noch recht klassisch rüberkommen (erobern sie die Stadt und halten sie sie), so sind wir bei den Britten zumeist in Geheimoperationen unterwegs. Der wahre Knaller ist aber, zu meiner persönlichen Überraschung, die Russenkampagne. So erleben wir die Landung in Stalingrad als einen Höhepunkt der Erzählkunst. In einem Boot kauernd, von vor Angst bibernden Freunden umgeben, knallen uns links und rechts deutsches Artilleriefeuer entgegen. Voller Hohn peitscht uns der Anführer Sprüche entgegen, das wir in der Übermacht wären und die Deutschen eh keine Chance hätten, was angesichts tief fliegender deutscher Jagdbomber ein wahrer Hohn ist. Kollegen die versuchen von Bord zu fliehen - werden sofort im Wasser erschossen. Und jeder, der versucht umzukehren hat gleich eine russische Kugel im Rücken stecken. Kaum an Land angekommen erfahren wir was es heißt "wir wären gut ausgerüstet" - einer bekommt eine Waffe, ich 5 Kugeln. Sollen wir doch schauen wie wir damit zurechtkommen.

Gefühlte Angst!




Leider ebbt ganz am Ende die Spannung ab. Denn aus mir unerfindlichen Gründen erleben wir zum Abschluss nochmal je eine Mission der Amis, Briten und Russen. Warum? Das hätten wir doch in der eigentlichen Kampagne erleben können, was somit runder gewesen wäre.  Aber ganz zum Ende dürfen wir nach tollen 12 h Spielzeit auf dem deutschen Reichstag die sowjetische Flagge hissen. Ein krasses, und komisches Gefühl!

Am Reichstag! 


Sogar den alten Plenarsaal haben sie nachgebaut!



Fazit:

Call of Duty ist der bisher beeindruckenste 2. Weltkriegsshooter, der mir je untergekommen ist. Brachial und zugleich beänstigend inszeniert. Eine ganz klare Genrereferenz auf fast allen Ebenen! So darf auch der Nachfolger sein!
 .


Shootermania:
 GTA - San Andreas [8.0]

 F.E.A.R. [7.9]

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