Freitag, 28. September 2012

Review: "X-Men: Erste Entscheidung"

Filme und Serien 
X-Men: Erste Entscheidung

Produktionsjahr: 2011
Laufzeit: 131 min
Budget: 160 Mill. $
Einnahmen: 353 Mill. $
Original Titel: X-Men: First Class
Genre: Acton/Abenteuer/Sci-Fi/Thriller
FSK: 12
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Der Trailer:




In "X-Men: Erste Entscheidung" werden wir in die Zeit der swinging Sixties versetzt. In eine Zeit wo Gut und Böse noch klar voneinander unterscheidbar waren und Mutanten nur etwas aus den Gruselcomics der Bahnhofskioske. In dieser Zeit lernen wir zwei Mutanten kennen, Prof. Xavier und Erik Lehnsherr die nicht nur eine enge Freundschaft verbindet sondern auch der gemeinsame Wunsch in dieser Welt eine Heimat für Mutanten zu erschaffen. Doch Erik treibt noch mehr an - der erbitterte Hass seinen ehmaligen Peiniger und Muttermörder Sebastian Shaw zu finden um endlich seine brutale Rache auszuüben. Doch genau dieser spielt gerade die USA und die UDSSR gegeneinander aus um aus dem kalten Krieg einen heißen zu machen. Wird es den jungen Mutanten und ihren Freunden gelingen Sebastian Shawn aufzuhalten, den Krieg zu verhindern und werden sie bis zum bitteren Ende zusammenstehen?

Wer diese Szene kennt ... hat zuviel Age of Empires 2 gespielt ^^










Als ich das erste Mal von "First Class", wie der Film im Original heist, gehört habe dachte ich spontan an eine Twilight-Verfilmung mit Mutanten. Ich kenne auch keine einzige Teenager-Schulverfilmung der Neuzeit die nicht im totalem Trash abgleitet ist. Im diesem Genre einen ernsten Film zu machen ist, zugegebenermaßen, auch extrem schwierig. Den in einer Horde verpickelter, hormongelenkter, paarungwütiger Teenagerbengeln einen vernünftigen Ansatz zu finden, daran ist ja schon Platon verzweifelt.

Muss .... Zuschauer ... an der Stange ... halten!!
Doch X-Men: Erste Entscheidung macht alles anders - und damit alles richtig. Statt uns eine Horde aufmüpfiger Pickelmutanten from outer Space unterzujubeln, verzaubert uns der Film mit einem spannenden und zugleich witzigen Agententhriller der 60er Jahre. Der Film ist durch und durch eine Hommage an die damalige Zeit, das Bühnensetting und die Kostüme sind absolut stimmig in Szene gesetzt und die Stimmung des kalten Krieges kriecht einem während des Filmes haarsträubend den gespannten Nacken hoch. Dieser geniale Schachzug ist dem Meisterregisseur Bryan Singer zu verdanken der auch schon die ersten beiden X-Men Filme auf die Leinwand gezaubert hat. Hier nun als ausführender Produzent kam er mit der genialen Idee auf die Mutanten in die Frontlinie der Kubakrise anno 1963 zu stellen - mit all dem moralischem Dilemma.


Die 60er waren --- der HAMMER!
Dabei ist es den Machern gelungen ein so fantastisches Ensemble zusammenzustellen - das die alten X-Men so richtig alt aussehen. James McAvoy, der den jungen Prof. Xavier spielt - nimmt die Rolle fantastisch erfrischend auf - Xavier ist hier hochintelligent und durch und durch ein charmanter Weiberheld wie er im Buche steht. Michael Fassbender spielt Magneto - nein er ist Magneto - man sieht ihm in jeder Sekunde an das hinter der kühlen Fassade der pure Hass brodelt. Dazu noch Kevin Bacon als Sebastian Shaw - ein sardistischer Nazi-Offizier der die beiden Supermächte gegeneinander ausspielen will - fantastisch!

Nun ich muss zugeben, dass ich ein großer Fan der 60er bin - der Fortschritt in der Technik, die Stimmung der Zeit und auch die Explosion der Farben sind die Wucht. Und eins schafft der Film hier: Es auch noch verdammt cool aussehen zu lassen. Es sind nicht die ausgewaschenen Farben wie wir sie aus den James Bond Filmen kennen, es ist eine moderne, spannende und farbenfreudige Darstellung der Zeit, die in jeder Sekunde Freundensprünge auf der Augennetzhaut auslöst.


Apropos Anspielungen - dem geneigtem Zuschauer dürfte auffallen, das Erik Lensheer (Magneto) exakt den gleichen Anzug trägt wie Bond in seinem ersten Kinofilm "Dr. No" von 1963. Genau sowas liebe ich an Filmen.

Einfach absolute Weltspitze ... ^^
Die Handlung ist Hammer, die Schauspieler sind Hammer, das Bild ist Hammer - was ist aber mit dem Soundtrack. Nun der ist ... der OBERHAMMER! Als ich die Blu-Ray einlegte und im Hauptmenü die ersten Takte hörte, hatte ich ein richtiges Gänsehautfeeling. Sowas ist mir noch nie passiert. Henry Jackman fegt das Genie Zimmerman dermaßen vom Dirigentenplatz, dass es nur so knallt. Wahnsinn! Dazu gibt es auf der Blu-Ray die Möglichkeit nur den Soundtrack mit den Bildern zu genießen und alleine das wäre ja schon nen 10er Wert. Man bekommt also hier nocht nur den Film, sondern gleich kostenlos den Soundtrack oben mitdrauf! Danke 20th Century Fox!


Nun stellt sich noch die Frage inwieweit sich der Film logisch in die alte Filmreihe eingliedert. Es dürfte niemanden überraschen, dass hier und da neue Nuancen gesetzt wurden - gab es aber auch richtige Patzer? Nun in Wikipedia werden einige genannt auf die ich hier näher eingehen will:


1) Wolverine erfährt im ersten X-Men-Film von Professor X, dass dieser mit Magneto den Cerebro gebaut hat. In X-Men: Erste Entscheidung baut Hank McCoy allerdings Cerebro, bevor er Magneto und Professor X kennenlernt.

Falsch: Diese Aussage beziehte sich damals auf die große Version im Schulkeller. Es kann durchaus sein das die beiden das noch machen werden!


2) Im Film X-Men 2 ist in einem Fernsehbericht Dr. Hank McCoy zu sehen. Obwohl der Film zeitlich viele Jahre nach den Ereignissen von X-Men: Erste Entscheidung spielt, ist in dieser Version der junge McCoy noch nicht durch einen fehlgeschlagenden Selbstversuch in das Beast verwandelt.

Falsch: Dr. Hank McCoy arbeitet auch schon in diesem Film an einem Serum der das Aussehen der Mutanten "normal" macht ohne ihre Fähigkeiten zu beeinträchtigen. Wer sagt den, das es ihm später nicht doch noch gelingt, nur um dann später doch offen sein Mutantenaussehen zu tragen?


3) Professor X erzählt im ersten X-Men-Film, dass er und Magneto sich mit 17 Jahren kennenlernten. Beim ersten Treffen der beiden Figuren in X-Men: Erste Entscheidung sind diese jedoch schon wesentlich älter.

Richtig!

Du musst LAUTER SCHREIEN!!! Hier ist es irgendwie so verdammt laut!!!


4) Im Film X-Men: Der letzte Widerstand wurde in einer Rückblende gezeigt, wie Professor X und Magneto zur jungen Jean Grey gehen. Professor X war jedoch noch nicht an den Rollstuhl gefesselt, obwohl X-Men: Erste Entscheidung, an dessen Ende Professor X gelähmt wird, zeitlich davor angesiedelt ist. Weiterhin trennen sich am Ende von X-Men: Erste Entscheidung die Wege von Magneto und Professor X, so dass sie kaum als gemeinsame Freunde zu Jean Grey gehen würden.

Anmerkung: Prof. X taucht auch am Ende von X-Men Origins: Wolverine auf und holt dort stehend Mutanten in seinem Hubschrauber ab.

Falsch: Wer sagt den das die beiden nicht doch wieder Freunde werden, nur um später sich wieder zu verkrachen? Immerhin sind da noch 50 Jahre Zeit dazwischen. Zudem trägt Magneto in diesen Rückblenden nicht seinen Helm und ist dadurch auch durch Prof. Xavier beeinflußbar.
Ausserdem könnte es sein das Prof. Xavier durch einen Mutanten oder medizinisch geheilt wird und die Lähmung erst später im Alter wieder auftaucht. Time will show!


5) Ebenso kann Professor X am Ende von X-Men Origins: Wolverine noch laufen.

siehe oben


6) In den ersten drei X-Men-Teilen hat Mystique eine verzerrte Stimme, wenn sie in ihrer wahren Gestalt zu sehen ist, in X-Men: Erste Entscheidung spricht sie jedoch mit einer normalen, menschlichen Stimme.

Richtig und Falsch: Es könnte sein das dies ein Effekt ist, der erst im höherem Alter auftritt ---> siehe Stimmbruch? Oder eventuell hat Banshee ihre Stimme irgendwann "zerschrien"?


7)  Moira stellt in X-Men: Erste Entscheidung eine ca. 30-40 Jährige Frau dar. Im Epilog des Filmes X-Men: Der letzte Widerstand, der ca. 40-50 Jahre später spielt, gibt es ein erneuten kurzen Auftritt von Moira, die allerdings immer noch eine ca. 30-40 Jährige Frau darstellt.

Richtig: Da sie kein Mutant ist (soweit wir das wissen, und ja davon können wir ausgehen) hat sie keine verlangsamte Alterung oder sonstige Fähigkeiten das sie noch so frisch aussieht - außer sie benutzt viel Anti-Aging Creams. Aber selbst das bezweifle ich irgendwie ^^ Dennoch - es könnte (!) auch ihre Tochter sein? Immerhin hat sie ja ein Techtelmechtel mit Prof. Xavier *hüstl* 


Und was bei Wiki NICHT erwähnt wurde (und von mir dort nachträglich editiert wurde)


8) Emma Frost wird in X-Men Origins: Wolverine von Col. William Stryker gefangen gehalten und wird dabei deutlich jünger dargestellt als wie in X-Men: Erste Entscheidung obwohl zeitlich gesehen X-Men Origins: Wolverine im Jahr 1979 zum Zeitpunkt des Three Mile Island Reaktorunfalls spielt und damit 17 Jahre später als 'X-Men: Erste Entscheidung. Auch ihre Mutantenfähigkeiten werden in X-Men Origins: Wolverine deutlich anders dargestellt.


Richtig: Dennoch versucht  Producerin Lauren Shuler Donner dies zu erklären: Laut ihrer Aussage handelt es sich hierbei um die ursprüngliche Emma Frost. Die spätere, dargestellt von Tahyna Tozzi, erscheint wie Emma Frost, soll sie aber nicht sein. Im Extra "Cerebro", einem Mutantenführer, werden aber beide Figuren gleichzeitig als Emma Frost dargestellt. Das ist Inkonsequent! Das ärgert mich deswegen so sehr, weil Emma Frost der Dreh und Angelpunkt der Handlung in "Wolverine" darstellt. Immerhin ist sie die Schwester von Kayla Silverfox die Wolverine nur verführt um ihre Schwester zu befreien. Das ist der einzige Fehler der mich WIRKLICH ärgert!!


Fazit:
X-Men: Erste Entscheidung ist kein Twilight mit Mutanten oder American Pie mit Superkräften - nein es ist ein hochspannender, witziger und unterhaltsamer Scifi-Agententhriller der einen in die wundervolle Welt der 60er entführt und dabei nicht in den Kitsch-Quatschbereich eines Austin Powers abgleitet. Wohl war - eine, wenn nicht DIE beste Comicverfilmung aller Zeiten!


Gesamtwertung:

Einzelwertungen:

Anonymus :-): 8/10
"Überraschend gut"

Corny: 10/10
s.o.

Eva: 10/10
"Mischung aus James Bond, Austin Powers und Komödie. Geile Witze. Und Prof. X. war sehr sympathisch ;-)"

 Steffi: 10/10
"Coole Unterhaltung! Super Abend!"



Das X-Men Universum:
X-Men
X-Men 2
X-Men: Der letzte Widerstand 
X-Men Origins:Wolverine


4 Kommentare:

  1. das muss ich jetzt einfach fragen:

    welche ist den für dich die beste comic-verfilmung aller zeiten?

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  2. Oh das ist eine sehr gute Frage,

    wenn es um die Nähe zur Vorlage geht: Sin City

    Wenn es um den Unterhaltungswert geht - nun da ist die X-Men Reihe ganz vorne.
    Ansonsten ist es sehr schwierig, auch weil bei vielen Filmen gar nicht ersichtlich (oder mir schlicht einfach nicht bekannt ist) das dieser auf ein Comic beruht.

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  3. und was ist mit der batman-reihe von nolan?

    die basiert zwar nur zum teil auf dem comic, aber ich glaube mich zu erinnern, dass du da ähnlich begeistert von warst.

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    1. Die sind gut aber kommen definitiv nicht an diesen Film ran. Ich glaub auch das ich den Filmen 9; 10 und 9 gegeben habe.

      Es ist ja auch ne Frage der Zeit - wenn ich diesen hier vor The Dark Knight gesehen hätte - dann hätte ich eventuell the Dark Knight keine 10/10 gegeben - wobei ich ihn ja gerade wegen dem Einsatz der IMAX Kamera so revolutionär gesehen habe.

      Schwierig - aber ich muss sagen das von den Superheldenreihen die X-Mens für mich im Schnitt die besten waren - aber das ist ja auch Geschmacksache. Manche finden "12 Männer für ein Jahr" gut - jedenfalls laut imbd.de ... ich fand das nicht ^^

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