F.E.A.R.
In Deutschland als "Director's Edition" mit massig Bonusinhalten erschienen!
Wer hat Angst vorm roten Kind? Nun: ICH! F.E.A.R. ist das absolut beste Gruselspiel was mir jemals untergekommen ist. Die Symbiose zwischen Splattereffekten, Schockmomenten und dezenten ruhigen Passagen mit kleinen übersinnlichen Ereignissen ist perfekt umgesetzt worden.
Dazu gesellt sich eine perfekte K.I., die nicht nur intelligent agiert, sondern tatsächlich von Situation zu Situation anders entscheidet. Kombiniert mit einer atemberaubenden Grafik, fantastischen Schatteneffekten und einer spannenden Hintergrundgeschichte - na da kann doch gar nix mehr schiefgehen, oder?
Doch, es kann! Denn leider quält das Spiel seine Spieler nicht nur emotional sondern zwingt einen ein hohes Maß an Leidensfähigkeit auf, man könnte dem Spiel schon fast machochistische Züge vorwerfen. Denn obwohl uns eine spannende Handlung vorgegaukelt wird, ist der Ablauf dermaßen öd das ich mich zum spielen regelrecht zwingen musste. Und zwar nur um das Spiel zu Ende zu bekommen, nicht weil ich so gefesselt war.
Der Grund hierfür ist recht banal: Auf der einen Seite ist das Leveldesign erschreckend. Klar es ist ein Ego-Shoter alter Klasse - Schlauchlevels ohne Ende. Doch obwohl die Macher sich sichtlich bemüht haben, die Räume durch kleine Details abwechselnd zu gestalten, so ist das richtig in die Binsen gegangen. Wie oft musst ich in diversen Spielen schon durch Lagerräume rennen? Und hier zieht sich das stundenlang hin. Oder Büroräume? *nerv!!!* Ok, es gab auch wirklich interessante Levels, nämlich Psycholevels mit viel Blut aber so richtige "WOW!" Phasen erlebte man bei F.E.A.R. wirklich selten.
Das andere Problem: What the fuck soll ich tun? Das ganze Spiel über wurde ich wie auf einem Schienensystem durch die Levels gejagt, ohne Sinn und Verstand. Unser einziges Ziel: Findet und eleminiert Paxton Fettel, findet und eleminiert Paxton Fettel, findet und eleminiert Paxton Fettel .... wohl wissend, dass wir eh nur die Schlauchlevels abrennen und ihn nicht erwischen werden. Da ist das alte "Finde die gelbe Karte für die blaue Türe" noch deutlich spannender, will schon fast sagen nervenaufreibend gestaltet im Vergleich zu diesem Spiel hier.
Wenn dann wenigstens "etwas" mehr Abwechslung geboten wäre, aber es gibt keine Fahreinlagen, keine coolen Robotorszenen oder sonstiges - ok, ein paar nette Waffensysteme und die erwähnte K.I. sind schon überzeugend umgesetzt worden, aber ansonsten?
Dazu passt die Story auf ein Stück Toilettenpapier, so dicht und spannend ist sie. Eine einzige wirklich überraschende Information gab es dann doch noch (kurz vor dem Ende), die nicht so offensichtlich wie ein Pickel auf der Stirn war.
Doch bevor ich alles mies rede, will ich hier noch kurz den fantastischen Soundtrack hervorheben. Noch nie habe ich soviel Stimmung erlebt, ach was sag ich gefühlt. Ich hatte teilweise alleine wegen der Sound und Musikkullise richtig, richtig mega-schiss! Toll!!! Schade halt, dass der Rest so enttäuschend ist.
Fazit:
F.E.A.R. schafft das was es will: ANGST zu verbreiten. Angst durch den grandiosen Soundtrack, die Splattereffekte und die fantastische Gegner-K.I. Angst aber auch vor der Langeweile die durch die flache Handlung und die Schlauchlevels aufkommt - und Hoffnung das es bald ein Ende nimmt. Egal wie!
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