Samstag, 21. August 2010

Review: Moon

Filme und Serien

Fly me to the Moon!

Psychedelisches Poster - klass(e)ischer Inhalt!


Endlich mal wieder ein klassischer SciFi Film ohne nervige WoW-Fantasy-Dumpfbacken Einlagen. Hier vereinigen sich "Solaris" (und zwar die guten Elemente dieses Schnarchzapfenfilms) mit "Cast Away" zusammen mit einen sympathischen Robotor - dem besten seit 2001: Odyssee im Weltraum.

Abseits des aktuellen Trends: "wir schneiden alle Szenen mit einem Maschinengewehr", wurde hier ein ruhiger, rühseliger, lustiger und sehr nachdenklicher Film erschaffen. Klar für alle die auf Transformer-Action-Spektakel stehen, für diese Leute ist dieser Film ganz klar: ... NIX! Alle die sich mal wieder auf klassischen SciFi à la (und jetzt kommts) VOYAGER (!) freuen, die sollen zugreifen. Denn irgendwie erinnert mich der ganze Film frapierend an so manche GUTE Folge aus dieser alten Star Trek Serie. *hüstl* ;-)

Hier wurde mit einem niedrigem Budget aber einer hohen Liebe zum Detail ein Film erschaffen, der zu den besten seines Genres gehört und zu Unrecht von den Kinoverleihern übergangen wird. Er ist halt einfach nicht mehr massenkompartibel - wie würde dann wohl heute ein 2"001: Odyssee im Weltraum" sich an den Kinokassen schlagen? Ich bezweifle schlimmes!


Sam - frisch von der Klonbank


Anyway, um was gehts?
Ein Klon (was er aber über sich nicht weiß - haha!) wird eine 3-Jahres 1-Mann Mission auf unserem Erdtrabanten aufgebrummt. Mit der Aussicht nach den 3 Jahren auf die Erde als reicher Mann zurückkehren zu dürfen schlägt sich Sam Rockwell alias Sam Bell wacker - ohne seinen eigenen zunehmenden körperlichen Zerfall in Frage zu stellen. Ob dieser Zerfall aufgrund kosmischer Hintergrundstrahlung oder einer potentiellen 3 Jahres Grenze für Klone auftritt - das wird weder direkt angesprochen noch aufgeklärt und das find ich auch gut so! Durch einen Unfall wird ein neuer Klon viel zu früh aktiviert - die beiden "aktiven" Klone treffen aufeinander und wollen das ganze dann ans Tageslicht bringen.



"Und dann steckst Du Dir selbst die Zunge gaaaan tief in den Rachen ... das gehört sich so für nen europäischen Film, Basta!"


Das wars?

Wirklich gut wird der Film gerade in jenem Moment in dem eigentlich auch schon wieder alles vorbei ist - sobald nämlich die beiden Klone aufeinandertreffen. Die Plotauflösung ist perfekt - doch gerade das nun folgende Schauspiel der beiden Sams miteinander ist faszinierend und erschreckend zugleich.


Warum?

Sam 1 (3 Jahre auf dem scheiß Mond) will einfach nur noch runter - sieht sich als Original und will es einfach nicht wahrhaben nur ein einfach Klon zu sein - 3 Jahre für die Katz?
Sam 2 (der frische) kann sich schneller mit der Situation abfinden - ist fitter und zerfällt nicht gleich bei jeder Berührung ;-), ist aber noch wesentlich agressiver und kann bei weitem noch nicht die Fähigkeiten des Sam 1 (wie Ping Pong spielen, Schnitzen etc..).


Sam - 2 Jahre alt ....


Dadurch wird der Film durch eine, für mich interessante Komponente erweitert - das älter werden an sich - der körperliche Zerfall auf der einen Seite aber zugleich die psychische und handwerkliche Fähigkeitserweiterung auf der anderen Seite. Besonders erschreckend hierbei ist auch wie Lunar Industries (die Firma hinter allem) auch psychisch Sam manipuliert. Während Sam 2 noch deutlich agressiver ist, wurde Sam 1 in den letzten 3 Jahren pernament mit einer möglichen Trennungsszenario von seiner Frau "therapiert" wodurch er ruhiger wurde - bzw. ruhiger gestellt wurde.


Sam - 3 Jahre alt ... kurz vorm Ende seiner Promotion ...


Positiv:
+ klassischer SciFi ohne Fantasy Elemente
+ ein fantastischer Sam Rockwell
+ solide Effekte
+ ein fantastischer Soundtrack
+ interessante Charakterstudie
+ fesselnde Story
+ + + GERTY (der Robotor) synch. von Kevin Spacey


Negativ:

- Unlogisches Dilemma mit der Funkverbindung zu Erde
- Unlogisch II - warum braucht man überhaupt einen Menschen auf dem Mond, wenn eh alles vollautomatisch funktioniert (nur um die Gesteinsproben von den Sammlern zu holen?) Des kann doch ned sein
- Hollywood Ende!!! Warum sieht man nicht einfach nur die Rakete am Schluss zur Erde fliegen und aus is es? Warum noch die 2-3 Sätze am Ende? Ohne diese, und folglich mit einem open-End Szenario würde der Zuschauer an diesem Punkt zurückgelassen werden - wordurch der Film nochmals massiv an Dramaturgie gewinnt. Landet die Rakete wirklich auf der Erde? Oder verglüht sie vorher? Wenn sie Sam darin finden, bringen sie ihn dann einfach gleich um? Fragen über Fragen ...


Fazit:


Ganz ehrlich - ein fantastischer Film mit einem fantastischen Sam Rockwell
einzig das Hollywood Ende enttäuscht ein wenig!

Darum:

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