Dienstag, 10. Januar 2012

Review: "Burke & Hare (2010)"

Filme und Serien

Burke & Hare (2010)
Produktionsjahr: 2010
Laufzeit: 91 min
Budget: ? Mill. $
Einnahmen: ? Mill. $
Original Titel: Burke and Hare
Genre: Komödie/Thriller
FSK: 16
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Der Trailer:

 


In "Burke & Hare" versuchen zwei Taugenichtse sich über den Verkauf von Leichen an die  medizinische Fakultät ne goldene Nase zu verdienen. Das war aber schon damals, im Jahre des Herrn 1827, mehr als nur illegal. Um ihre Leichenquote gewinnbringend zu erhöhen, schrecken Sie alsbald auch nicht mehr vor Mord zurück. Die rasante Mordserie bleibt aber nicht lange unentdeckt und es stellt sich die Frage: werden unsere sympathischen Schurken am Ende gefasst? 

In dieser Szene haben sich zwei Fehler eingeschlichen 
- findest Du sie?

Der historische Hintergrund zu diesem Film ist als "West-Port-Morde" in die Geschichte eingegangen und wurde schon 1971 von Vernon Sewell als klassischer Horrorfilm umgesetzt.In diesem Remake von 2010 wird aber als Stilrichtung die schwarzen Komödie verwendet, was im Vorfeld zu Diskussionen führte ob man so eine Geschichte überhaupt so lapidar darstellen darf.


"Dürfen wir zum Tanz bitten?"



 Großteils hält sich der Film sogar an die historischen Fakten, einzig die Liebesgeschichte zwischen Burke und Helen MacDougal sowie kleinere Handlungsstränge wurden dem Film zur Liebe hinzuerfunden - was aber der Geschichte an sich nicht wirklich schadet. Weitaus mehr schadet hingegen, wie wenig Wertschätzung Leben im Allgemeinen in diesem Film bedeutet. So werden ohne wirkliche Reue am laufenden Band Leute um die Ecke gebracht - was in der Hinsicht eine FSK 16 Einstufung gerechtfertigt. Auf der anderen Seite ist der Film aber so überzogen das auch eine FSK 12 durchaus fair gewesen wäre. Verwirrung meinerseits - Grottesk! 

Ohhhh - YES!!!!
Leider kann aber der Film trotz seines inhaltichen Potentials, seinen grandiosen Darstellern (Simon "Scotty" Pegg, Andy "Golem" Serkis, Christopher "The Master" Lee) und seinem fantastischem Bühnenbild nur enttäuschen. Man bemerkt zwar in vielen Momenten die Detailliebe der Macher an - und die vielen tollen Ideen der Drehbuchautoren, doch mangelt es dem Regisseur John Landis an Können diese Stimmung auch im Film einzufangen. Schlicht gesagt - er versagt auf ganzer Linie!

John Landis ist eine Regisseur - Legende keine Frage, wobei die Betonung auf Legende liegt. In den 70ern und 80ern drehte er Hits wie: Blues Brothers, American Werewolf, Die Glücksritter (einer meiner absoluten Lieblingsfilme), Der Prinz aus Zamunda und vieles mehr. Doch seit den frühen 90ern kann man seine erfolgreichen Filme  an einer abgehakten Hand abzählen. So verwundert es auch nicht das er in den letzten Jahren DREI MAL (!) die Goldene Himberre als schlechtester Regisseur gewann.
Und nach 12 Jahren Drehpause sollte Burke & Hare sein großer Comebackfilm werden - doch wie sagt er so schön im Interview "In einer perfekten Welt, müsste der Film seine Zuschauer finden" ... das tat er aber leider eben nicht.

Wirklich dramatisch dabei: Jeder Gag verläuft im Sande, die Handlung ist über weite Strecken vorhersehbar und die Schauspieler agieren als würden sie in einem Stummfilm à la Laurel and Hardy mitspielen - so grotesk werden Fratzen gezogen. Eine bessere Punktierung der Witze sowie auch eine stärke Auseinandersetzung mit der Geschichte hätte dem Film gut getan.

Jedoch gewinnt der Film nach der ersten Hälfte deutlich an Fahrt hinzu und kann zum Ende sogar leicht begeistern. In diesem Fall lohnt es sich durchzuhalten und sich wach zu halten - denn das Ende ist wirklich in Ordnung!

 "Hier sehen wir einen klassischen Fall von Bunstiftfresserei! Bunstifte, so weiß ja jedes Kind, können eigentlich nicht verdaut werden. In dessen Magen sammeln sich also diese an und gären aufgrund der Lösungsmittel nach und nach den Bauch auf. Sie können gerne nach der Obduktion einen als Andenken mitnehmen."



Fazit:
John Landis kann es schon lange nicht mehr. Ein Film mit hohem schwarzen Humor-Potential und fantastischen Schauspielern, der aber so gut wie jede Pointe versiebt, seine Darsteller herumkaspern lässt und dem Zuschauer den Film nur schwer zugänglich macht. In der zweiten Hälfte steigert sich der Film gewaltig - kann ihn aber nur noch schwer über das Mittelmaß hiefen. Das ich den Film selber als schwache "schwarze" Komödie wahrnahm liegt eventuell auch daran das ich durch meine wissenschaftliche Tätigkeit zu nah an der Thematik dran bin und die Verhaltensweise von Burke & Hare mich nicht mehr schocken können^^


Gesamtwertung:


Einzelwertungen:

Eva: 8/10
"geb ihm ne 8 für den geilen schwarzen humor"

Corny: 6,5/10
"siehe Fazit"

Steffi: 7/10
"Ich liebe englischen Humor! Aber das Talent für Liebesgeschichten geht ihnen komplett ab!"

Katrin: 7/10
"Bitterschwarzer Humor vom Feinsten"

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