Mittwoch, 20. März 2013

Sneak Review "James Bond - 007 jagt Dr. No"

Filme und Serien 
James Bond - 007 jagt Dr. No

Produktionsjahr: 1962
Laufzeit: 110 min
Budget: 1,1 Mill. $
Einnahmen: 59,5 Mill. $
Original Titel: Dr. No
Genre: Action/Adventure/Crime
FSK: 16
Zur Homepage (deutsch): Hier klicken


Der Trailer:




In James Bond - 007 jagt Dr. No: wird der Doppelnull-Agenten James Bond nach Jamaika beordert um dort das plötzliche Verschwinden des britischen Agent John Strangways zu untersuchen. Kaum auf der paradiesischen Insel angekommen, werfen sich atemberaubende Frauen und Killer an Bonds Hals – mitunter auch atemberaubende Killerinnen. Trotz all dieser Ablenkungen findet 007 mit Hilfe des einheimischen Fischers Quarrel und des CIA-Agenten Felix Leiter eine Spur, die zu Dr. No führt. Bei seinen "Ermittlungen" trifft er auch auf die erotische Honey Ryder, die ihn mit ihren Muscheln betört ^^. Gemeinsam fallen sie in die Hände Dr. Nos, der sich Bond gegenüber nicht nur bedrohlich sondern auch als äußerst weltmännisch und intellektuell gibt ... (teilweise entommen und inspiriert von Sir Donnerbolds Bagatellen)

Wer hat den Vulkangriff erfunden? Richtig - Bond - James Bond!


Das war er also - der aller aller aller erste Bond - in einer Zeit wo gut und böse noch einfach zu definieren war (irgendwas aus dem Ostblock am besten gleich noch mit deutschen Wurzeln) und hübschen Frauen, die noch auf die simple Rolle der Dumpfbacke mit Milchtüten-BH reduziert waren.

Bond - James Bond!
Aus heutiger Sicht ist der Film teilweise etwas befremdlich. In den 60ern gab es noch nicht das heutige Genre "Action", sondern entwickelte sich erst über die Jahre zu dem was wir heute kennen: Sinnlose Gewalt mit einem Hauch von Humor (vereinfacht ausgedrückt). Bond tritt dann hier auch eher als ein Detektiv-Spion auf, der versucht das geheimnisvolle Verschwinden eines britischen Geheimagenten zu ermitteln. Und das ganz Gadget frei - er muss sich ganz auf seine Handfeuerwaffe, ne Packung Zigaretten und seinem natürlichem Sexappeal verlassen - was ihm natürlich nicht schwer fällt. Aber nicht nur Q fehlt, auch der typische Bond Teaser vor dem Intro ist auch noch nicht Teil des Films. Aber ansonsten sind schon alle guten Zutaten eines Bond Films enthalten: Exotische Orte und erotische Frauen, aberwitzige Gegner mit noch aberwitzigeren Tötungsideen, Bonds Sprüche und sogar das typische Bond Theme erklingt hier schon zum ersten Mal, wenn auch als normale Intromelodie (was auch interessant war, das Theme einmal in seiner ganzen Länge zu hören). Die Intro selbst besteht dann natürlich auch schon aus den exotisch-errotisch-sich-verrenkenden-Frauenleiber. Während also die Aufmachung im Grunde schon typisch Bond ist - ist die Handlung leider dennoch für heutige Verhältnisse recht laaaaangw... atmig, aber woran liegt das? Nun, der Zuschauer wird bis zum Schluss eigentlich im Dunkeln gehalten was oder wer nun eigentlich dieser Dr. No ist (was bei einem Kriminalfilm logisch, bei einem Actionfilm eher befremdlich wirkt). Daraus entwickelt sich eine etwas zähe erste Filmhälfte. Erst ab der Landung auf Dr. Nos Insel und dem sinnlichen aufeinandertreffen mit der erotischen Dummpfbacke Honey entwickelt sich endlich auch eine Dynamik in der Story.

Bond ist NIEMALS unbewaffnet - wenn ihr versteht (!) was ich meine ;-)
Leider ist dann aber gerade Dr. No - nun ja, nicht gerade der Bösewicht den man sich erhofft hatte und der finale Endkampf ist ungefähr so schwierig wie nem Baby den Lolly zu klauen und rundet den Film somit nicht richtig ab. Nein der Endkampf wirkt sogar regelrecht gehetzt, was wohl dem geringen Budget geschuldet ist. Apropos Budget - es ist eine Wucht anzusehen, was aus den begrenzten Mitteln gemacht wurde. Gerade die absurd-surrealistischen Bühnenbilder schauen noch heute mehr als beeindruckend aus! So stellt man sich die 60er Jahre vor. Vermutlich aber hat uns dieser (und auch die noch kommenden Bond Filme) da ein wenig geprägt? Wer weiß das schon? 

Keiner haut wie Don Camillo, ähh Bond!
Die 60er sind dann natürlich aber auch für ihre, sagen wir es doch wies ist: "Frauenfeindlichkeit" bekannt und berüchtigt! Und genau DAS zieht sich natürlich auch in diesem Bond Film von vorne bis hinten durch: Eigentlich sind die Frauen nur wahr gewordene Wixvorlagen an denen sich James Bond frei bedienen kann - und dämlich sind sie noch dazu. Honey schießt da mit ihrem "Ich habe nie eine Schule besucht aber mir alles beim lesen einer Enzyklopädie beigebracht" den Vogel ab. Jaja, Frauen gehörten damals noch vor dem Herd, am besten angekettet und in Bikini bekleidet.
Dem niedrigen Budget ist dann wahrscheinlich auch der etwas "laue" Soundtrack geschuldet. Gefühlte zwei Lieder kommen hier, in allen möglichen Tonlagen vor. Ich glaube das "Under The Mango Tree" hat dabei bei mir posttraumatische Cortexschäden ver..ver..verursacht!

Der Film ist also Bond, aber auch irgendwie wieder nicht Bond. Aber er enthält schon in einer Art Ursuppe alles was wir von späteren Bond Filmen gewohnt sind und lieben, sprich die Zutaten sind schon da, allein an der Zusammensetzung hapert es noch ein wenig.

Eine finale Bewertung fällt mir daher richtig schwer! Den auf der einen Seite ist der Film wie gesagt für heutige Sehgewohnheiten recht langatmig, auf der anderen Seite aber für damalige Verhältnisse brilliant umgesetzt worden. Exotische Schauplätze (Jamaika), eine spannende Agentengeschichte, ein durch und durch hochwertiges Bühnenbild, sowie ein brilliant agierender Sean Connery - der mit seiner kühlen Kaltschnäuzigkeit einem das Blut in den Adern gefrieren lässt und das auf eine sehr elegante männliche Art und Weise! Und ich glaube das damals James Bond - 007 jagt Dr. No die Zuschauer im Kino ähnlich beeindruckt hat, wie es vor kurzen Inception geschafft hat. Ein brilliant gemachter Film der neue Wege geht!

Was mit dem Rothemd geschehen wird - nun ratet mal ^^





Abschließend noch ein paar Worte zum Thema Zensur: Wir deutschen Zuschauer sind ja leider einiges gewohnt. Und natürlich ist auch der erste Bond Film im TV zensiert gelaufen. So fehlt eine Szene in der Bond einem wehrlosen Mann, der schon auf dem Boden liegt, in den Rücken schießt und auch die Szene in der Dr. No versucht sich aus dem Atomreaktorbad rauszuziehen. Für heutige Verhältnisse: Lächerlich! Aber einmal geschnitten kursiert die jeweilige Filmfassung bis zum Bänderriss von Senderanstalt zu Senderanstalt. Die fehlenden 10 (!) Sekunden kann man bei schnittberichte.com nachlesen. Und wen es interessiert was so bei einer Nachmittags-Austrahlung von Bond rausgeschnitten wird: Bitteschön.


Fazit:
Eins muss man den ersten Bond zu Gute halten: Er enthält schon alle wichtigen Zutaten für die späteren Filme und ist trotz seiner Langatmigkeit teilweise richtig spannend geraten und ist vorallem eins: Lustig! Teils gewollt und teils aufgrund seines offenen Sexismuses. Dennoch - ein schönes Stück Zeitgeschichte!


Gesamtwertung:

Einzelwertungen:

Corny: 7,5/10
s.o.

Eva: 8,5/10
"Glück, das wir den getroffen haben. Geschichte ist ein wenig verwirrend, und warum sterben sie nicht später alle an Strahlenkrankheit?!"

Marcus: 8/10
"Ein klassischer Bond - überlegen, frauenfeindlich und komisch, mt ein bisschen Action und guter alter Atomkraft, Top!"

Steffi: 7/10
"Gute, witzige Abendunterhaltung Unterhaltsamer ist nur noch das lästern über die schlechten Anmachsprüche ;-)"



Quelle Bilder: cinema.de

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