Freitag, 13. Januar 2012

Review: "Black Swan"

Filme und Serien


Black Swan


Produktionsjahr: 2010
Laufzeit: 117 min
Budget: 13 Mill. $
Einnahmen: 329 Mill. $
Original Titel: Black Swan
Genre: Drama/Mystery/Thriller   
FSK: 16
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Der Trailer:



In "Black Swan", darf Nina endlich DIE Hauptrolle als Schwannenprinzessin in der neuen Ballet-Saison spielen. Den "weiße Schwan" spielt sie par excellence - jedoch bereitet ihr die Rolle des "schwarzen Schwans" Schwierigkeiten, da sie sich einfach nicht in diese Rolle fallen lassen kann. Im Laufe des Films, durch Hunger und dank des immensens Leistungsdrucks seitens des Theaters tauchen bei Nina immer häufiger Wahnvorstellung auf, die nach und die Realität verdrängen. Was ist echt, was ist falsch? Und wird sie so ihre Aufgabe bestehen können?

"Das nennt sich Burger ... B U R G E R. Das kann man essen - und Essen sollte man im Magen behalten"


Über Black Swan hat man ja im Vorfeld vieles gehört, unter anderem hat Natalie Portman für ihre Rolle als "Nina" den Oscar für die beste weibliche Hauptdarstellerin erhalten. Wir fragen uns nun:  War das gerechtfertigt oder nur ein Geschenk guter Hollywood Freunde? 


Doch eins nach dem anderen - zuerst muss ich zugeben, dass ich falsche Vorerwartungen an den Film hatte. Ich erwartete nämlich eher was spirituelles à la das böse Spiegelbild versucht Macht über die echte Person Nina zu erlangen (in Anleihe an die tollen Star Trek Folgen "Mirror" und co). Nun in diesem Fall handelt es sich aber bei Nina einfach "nur" um eine psychisch Kranke die einen gewaltig an der Klatsche hat. Mit (wahrscheinlich durch Unterzucker und Dauerstress) massiven Wahnvorstellungen - die im Kern der Handlung mit sich selbst einen Kampf vollzieht. Der Film lässt dabei viele Interpretationsmöglichkeiten offen. Ich denke das sie in einem persönlichen Kampf, ihre kindliche Phase versucht abzuwerfen um eine animalisch anziehende und erwachsene Frau zu werden. All das wird durch Elemente wie z.B. ihre rosa Plüschhasen die sie wegwirft, ihre Selbstbefriedigungszenen und ihren kleinen sexuellen Eskapaden bzw. Erotikfantasien unterstrichen. Ob das aber der richtige Ansatz ist? Nun, das lässt der Film jeden selbst entscheiden.

Doch für die Rolle als sexuell erwachende Balletttänzerin erscheint mir Natalie Portmann schlicht zu alt. Denn ihre 30 Jahre sind in keiner Szene zu leugnen. So erscheint Nina eher nach einer emotional/geistig zurückgeblieben Frau die immer noch lieber mit Plüschi, dem rosa Häschen kuschelt als mit Horst den geilen Trainer das Bett zu teilen.

Nun ist aber der Oscar gerechtfertigt? Ich würde sagen: Jein! Nein für die erste Hälfte, ja für die zweite Hälfte in der sie unfassbar gut eine psychisch kranke, halluzinierende Magersüchtige spielt.
Was mir des weiteren sehr gut gefallen hat, waren die vielen kleinen Anspielungen die sich über den gesamten Film erstreckten. Das immer wieder auftauchende Flügelschlaggeräusch, Augen die Nina  beobachteten, die Spiegelbilder die nicht das waren was sie sein sollten, die Gänsehaut die immer wieder unter ihrer Haut erscheint, all das macht den Film durchaus ein zweites Mal sehenswert.


Doch die zuvor erwähnten "Sexphantasien" nerven mich schlicht total. Mir erscheinen sie nur bedingt zweckmäßig - viel eher wie die schmutzigen Phantasien einer einsamen, schlicht untervögelten Frau oder wie sich das halt ein Mann sich solche vorstellt. Nötig wären sie meiner Erachtens nicht gewesen.
Ansonsten wird das Balettstück "Schwanensee" als auch das Thema Ballett inhaltlich, künstlerisch wie auch optisch hervorragend umgesetzt, die Musik und das Finale sind ein cineastischer Hochgenuss.


Über die weiteren Schauspieler zu reden ist mühselig, da dieser Film allein von und mit Natalie Portman lebt - ER IST Natalie Portman. Einzig Winona Ryder (Spocks Mum im 2009er Film) als alte Ballerina sollte für den geneigten Trekki hier noch erwähnt werden - wenn sie auch nur einen kurzen Cameoauftritt hat und weit unter ihrem Potential bleibt. 

Spieglein, Spieglein an der Wand - wer wird die Oscargewinnern in diesm Land?







Fazit:
Der Film steht und fällt mit Nathalie Portman die in der zweiten Hälfte eine wirklich fantastische Rolle abfeiert. Im Endeffekt handelt der Film um die sexuelle Frauwerdung einer kindlich gebliebenen jungen Frau die endlich ihre Prinzessinnenfantasien gegen harte, schmutzige Sexphantasien eintauschen muss. Ein optisch und musikalisch gelungener Film, der aber auch für Balletfans definitiv nicht geeignet ist. Der Film ist schwer einem echten Genre zuzuordnen, Horrofans oder Thrillerfans dürften eher enttäuscht sein. Er ist im Endeffekt ein eigenes Genre: Aronofsky-Style!


Gesamtwertung:

Einzelwertungen:

Eva: 8/10
"gut gespielt, mal was Anderes"

Corny: 7,5/10
"siehe Fazit"

Steffi: 5/10
"Ballett nicht meins & Psychodramen auch nicht. Zweimal gesehen. Reicht!"

Katrin: 7/10
"Perfektionismus bis zur Sebstzerstörung - interessant dargestellt, aber nicht mein Fall"

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